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Heiratskasse als Kärwaattraktion

Fragt man heute nach den großen Attraktionen auf der Fürther Kirchweih, steht der Kärwazug bei vielen an erster Stelle. Andere wiederum freuen sich auf die Eröffnungszeremonie vor dem Stadttheater oder einfach auf die vielen High-Tech-Fahrgeschäfte.

Mehr als 100 Jahre lang gehörte aber die Ziehung der so genannten "Heiratskasse" zu den Höhepunkten auf der "Färder Kärwa".

Im 18. Jahrhundert gab es lange Zeit nur eine Heiratserlaubnis wenn man auch das nötige Kleingeld hat - 50 Gulden mussten es mindestens sein. Doch nicht jede(r) hatte diesen Betrag zur Verfügung und so scheiterte manch Liebesglück einfach am schnöden Mammon.

So gründeten im Jahr 1798 ein paar Honoratioren eine "Aussteuerungsanstalt", die letztlich nach dem Lotterie-Prinzip funktionierte und den jungen Leuten als Heiratskasse diente. Alle unverheirateten Männer und Frauen zahlten dabei das ganze Jahr über einen Kreuzer pro Woche in die Lotterie ein. Am letzten Kirchweihnachmittag fand dann die Verlosung statt - erstmals 1799.

Jedes Jahr versammelte sich so eine riesige Menschenmenge vor dem Balkon des Fürther Rathauses - bis 1845 am Obstmarkt - um der spannenden Zeremonie beizuwohnen. Ein Zeitzeuge beschrieb die Ziehungszeremonie im Jahr 1839 folgendermaßen: "Ein Balkon wurde extra errichtet, die Geländer davor werden mit roten Tüchern umhängt.

Auf dem Balkon steht auf einem Tische das Glücksrad und ein bis auf das Hemd entkleideter sechs- bis siebenjähriger Knabe, der die gewinnenden Nummern zieht und mit seinen verbundenen Augen und nackten Armen ganz dem Gott der Liebe gleicht, dessen Assistent er an diesem Tage ist. Jede gezogene Nummer wird, nachdem solche vom Balkon herabgerufen, auf eine schwarze Tafel geschrieben und unter dem Schalle von Trompeten und Pauken vorgezeigt." (G. Walther, Färther Kärwa).

Nach und nach jedoch ließ die Attraktivität der Heiratskassen-Verlosung nach, weshalb im Jahr 1942 die Lotterie zum letzten mal durchgeführt wurde.

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