Wer geglaubt hat, dass Klezmer schön, aber immer gleich klingt, der durfte beim 13. Internationalen Klezmer Festival Fürth einige Überraschungen erleben. Die Klezmerzukunft hat dort längst begonnen. Mit einem Klangfeuerwerk der Extraklasse ging das Festival gestern Abend im ausverkauften Stadttheater zu Ende.
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The Heart & The Wellspring aus Israel verzauberten das Publikum mit ihrer Interpretation traditioneller chassidischer Weisen. Foto: Winckler
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Abraham Inc. mit David Krakauer, Fred Wesley und Socalled zündeten eine Rakete nach der anderen: Soul, Funk, Hiphop, Rap, Klezmer, alles grandios in einer Gesamtkomposition gemixt, die man so noch nicht gehört hat – das Finale eines Festivals das sich zu Recht zu den drei renommiertesten Klezmerfestivals weltweit zählen darf. Am Samstag feierten die Urgesteine des Klezmerrevivals The Klezmatics ihr 25jähriges Bühnenjubiläum – mit tiefer Verwurzelung in der jiddischen Tradition und unbändiger Spielfreude, um im zweiten Konzert des Abends zu hören, was ihre musikalischen Enkel daraus machen: Die israelische Nachwuchsband Ramzailech fegte mit Hardcoreklezmer durch den tobenden Saal.
Die Szene lebt, die Szene bebt und das Publikum vertraut Festivalmacherin Claudia Floritz. Es strömte in Scharen in die überwiegend ausverkauften Konzerte, und dies sogar bei (noch) unbekannten Bandnamen. Oder wer hatte vorher etwas von The Heart and the Wellspring aus Israel gehört? Das dürfte sich nach dem Festival bald ändern, gilt es inzwischen doch als Sprungbrett für die Klezmerstars von morgen. KlezmaFour aus Polen ist dafür ein gutes Beispiel. Sie begeisterten nach ihrem internationalen Durchbruch das Publikum in Fürth ein zweites Mal.
Weit über 6000 Besucher zählte man wieder in fast 30 Konzerten mit 125 Musikern aus 15 Nationen, beim Kneipenfestival Lokalpodium, der Klezmer-Disko, in den Workshops, Filmen und Stadtführungen. Die Szene ist so lebendig wie nie. Da ist es nicht mehr wichtig, wieviel Klezmer drin ist, wenn Klezmerfestival drauf steht. Das Konzept, alle Bereiche jüdischer Musik, ob traditionell oder Hardcore, zu präsentieren, geht auf. So wurde in Fürth mancher Schatz gehoben, den Floritz bei Festivals in Amsterdam oder Toronto entdeckte, wie das höchst virtuose Trio Klezele aus Frankreich in einem leisen, traditionellen Konzert zu später Stunde. Auch die neuen Formate wurden begeistert angenommen, wie erstmals Klezmer für Kinder, die bei einer jiddischen Hochzeit mitwirken durften und das Tantshoyz, der Ball für Jiddische Tänze.
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KlezmaFour ließen einen musikalischen Wirbelsturm durch das Kulturforum Fürth wehen. Foto: Winckler
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Das Internationale Klezmer Festival Fürth ist zum strahlenden Aushängeschild für die Stadt geworden und so ist es nur folgerichtig, wenn OB Jung trotz klammer Stadtkasse seinen Bestand zusichert. Den Termin für das 14. Internationale Klezmer Festival Fürth sollte man sich also schon mal in den Kalender eintragen: 7. bis 16. März 2014, und für die, die nicht so lange warten können, gibt es vom 8. bis 10. März 2013 ein Intermezzo.
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