21.10.2008 - Kinder, Jugend, Schulen
Innovative Schulform in der Innenstadt

Die Innenstadtsanierung macht weiterhin große Fortschritte. Neben der Schaffung neuen Wohnraums gilt dies besonders auch für den Schulbereich und die Kinderbetreuung. Ein bedeutendes Projekt ist in diesem Zusammenhang der Umbau der früheren Sprachheilschule in der Theaterstraße 7, der dieser Tage begonnen hat. Bis Ende 2009 sollen in dem Gebäude Räumlichkeiten für die Ganztagesbetreuung der Rosenschule und für den Einzug der Jugendeinrichtung „Spielhaus Plus“ geschaffen werden.

Architekt Rudolf U. Kukla erläutert Bürgermeister Markus Braun, Stadtbaurat Joachim Krauße und OB Thomas Jung
(v. li.) die Details der Umbau- maßnahme für das Gebäude in der Theaterstraße.

Foto: Mittelsdorf

Bei einer Besichtigung der Baustelle, an der auch Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun sowie Stadtbaurat Joachim Krauße teilnahmen, sprach Oberbürgermeister Thomas Jung von einer der zentralen Maßnahmen für die Innenstadtentwicklung. Durch die Umwandlung der vielen denkmalgeschützten Häuser in attraktiven Wohnraum zögen immer mehr junge Familien in das Quartier. Daher sei es umso wichtiger, auch beim Bildungsangebot hohen Ansprüchen gerecht zu werden und innovative Schulformen zu fördern.

Das ist in der Rosenschule bereits gelungen, zählte sie doch zu den ersten zehn Grundschulen in Bayern, in der eine Ganztagesbetreuung eingeführt wurde. Und auch in Zukunft wolle man, so Braun, durch die Integration des Spielhauses neue Wege beschreiten: „Die Betreuer werden sich am Vormittagsunterricht beteiligen, während die Lehrer bei der Nachmittagsbetreuung mitwirken.“ So entstehe ein fließender Übergang, durch den der Unterricht optimal ergänzt und die Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten erreicht werde. „Daher ist das Vorhaben Theaterstraße ein Quantensprung für die Entwicklung des Bereichs Schule und Bildung in diesem Viertel“, betonte Jung.

Im Augenblick erhalten in der Rosenschule die Klassen eins bis drei Ganztagesunterricht. Im nächsten Jahr kommt eine vierte hinzu. Das bedeutet, dass etwa 100 Kinder versorgt werden und der Raumbedarf steigt. Im zweiten Stock des völlig entkernten Gebäudes, das in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule liegt, sollen daher eine Mensa mit bis zu 60 Plätzen, ein Lernraum mit Computerarbeitsplätzen und Ruheräume entstehen. Im Erdgeschoss, wo die Jugendeinrichtung einzieht, ergänzen Kunst- und Werkräume, Spielzimmer, Kinderküche und Büros das Angebot.

Mit rund 2,8 Millionen Euro schlagen die Umbaumaßnahmen insgesamt zu Buche, wobei 60 Prozent aus Mitteln des Bund- Länder-Programms „Soziale Stadt“ und zehn Prozent aus dem Fördertopf Ganztagesbetreuung der Bundesregierung stammen. Laut Krauße soll in dem neuen Zentrum auch eine Gesundheits- und Ernährungsberatung angeboten werden. Ein Bereich, der im Rahmen der „Sozialen Stadt“ immer mehr an Bedeutung gewinne und sich vor allem auch an sozial schwächere Schichten richte. Der Stadtbaurat freut sich darüber hinaus, dass das alte Gebäude unter der Ägide von Architekt Rudolf U. Kukla zu einem weiteren Schmuckstück der Innenstadtsanierung werde.

OB Jung erinnerte bei dem Ortstermin daran, dass die Stadt im kommenden Jahr etwa 16 Millionen Euro für Schul- und Kindereinrichtungen aufbringe. Bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro ist das mehr als die Hälfte aller Ausgaben – zum ersten Mal in der jüngeren Stadtgeschichte.

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