17.12.2009 - Solarstadt
Solarstadt expandiert weiter

Als Solarstadt befindet sich Fürth weiter auf dem Vormarsch. Denn auch 2009 konnte der Stromerzeugung aus Sonnenenergie erheblich gesteigert werden. Insgesamt sind 61 Photovoltikanlagen, die 1580 Kilowatt leisten, hinzugekommen. Das gaben Oberbürgermeister Thomas Jung und der Solar- und Umweltschutzbeauftragte Johann Gerdenitsch in der Farrnbachschule am Ligusterweg, auf deren Dach derzeit Solarmodule platziert werden, bekannt.

Trotz kaltem und regnerischem Wetter hatten OB Jung und der Solarbeauftragte Gerdenitsch auf dem Dach der Ligusterschule gut lachen. Der Solarstromertrag in Fürth stieg 2009 um 22 Prozent.

Foto: Mittelsdorf

„Wir haben damit unser selbst gestecktes Ziel, jedes Jahr einen Zuwachs von etwa 1000 Kilowatt zu erreichen, bei Weitem übertroffen“, zeigte sich das Stadtoberhaupt erfreut. Insgesamt sei die Solarstromgewinnung um 22 Prozent auf insgesamt 8,8 Megawatt angewachsen. Eine Leistung, die etwa neunmal so groß ist, wie die des Solarbergs Atzenhof, und ausreicht, um 2100 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen.

„Derzeit können wir fünf Prozent des Stromverbrauchs von privaten Haushalten über Photovoltaikanlagen abdecken, gemessen am Gesamtstromverbrauch in der Stadt sind es 1,7 Prozent“, erklärte der OB. Damit liege man weit über dem Bundesdurchschnitt.

Die höchsten Zuwachsraten bei der Solarstromproduktion erzielten in diesem Jahr neben der Stadt (36 Prozent) Landwirte und Privathaushaushalte mit jeweils 21 Prozent. Erfreulich ist für Jung und Gerdenitsch, dass nun auch Gewerbebetriebe zunehmend ihre Dächer für Solaranlagen zur Verfügung stellen.

Neben dem positiven Effekt für die Umwelt – jährlich wird durch die Solarstromgewinnung der Ausstoß von etwa 5000 Tonnen des Klimakillers Kohlendioxid in Fürth verhindert – unterstrich das Stadtoberhaupt den Nutzen für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Das Investitionsvolumen für Solaranlagen belief sich nach seinen Schätzungen 2009 auf fünf bis sechs Millionen Euro. Davon profitierten nicht nur zahlreiche Handwerksbetriebe, sondern auch Unternehmen wie Siemens, die auf der Hardhöhe Wechselrichter herstellen, oder Centrosolar, einer der weltweit größten Produzenten von Solarmodulen. „500 Beschäftigte arbeiten in der Kleeblattstadt für die Solarindustrie“, sagte Jung. „Im Bereich Automobilbranche sind es zum Vergleich rund 1000.“

Im Bereich Photovoltaik behauptete Fürth seine Spitzenposition in der Solarbundesliga und baute sie sogar etwas aus. Dass in diesem Jahr auch 122 Solarkollektoranlagen auf einer Fläche von insgesamt 900 Quadratmeter und damit acht Mal so viele wie im vergangenen Jahr installiert wurden, freute besonders Gerdenitsch. Denn hier habe man im Vergleich zu anderen Großstädten noch Nachholbedarf.

OB Jung sieht in Fürth eine breite Basis und eine große Unterstützung für den Einsatz von Sonnenenergie. Jüngste Beispiele sind die Gründung einer Solargenossenschaft durch die Raiffeisenbank und die Einrichtung des evangelischen Solarfonds. Daher könne man auch zuversichtlich ins nächste Jahr blicken. Wichtigstes Projekt sei, den Solarberg, der sich mittlerweile als Wahrzeichen der Stadt etabliert hat, mit weiteren Modulen zu bestücken.

Und auch der Solarbeauftragte betonte, dass die Stadt in ihren Anstrengungen nicht nachlassen werde und jederzeit für intensive Beratungen zur Verfügung stehe: „Es geht um jedes Gramm Kohlendioxid, denn in Sachen Umweltschutz ist es bereits fünf nach zwölf“.

Die Solarbilanz 2009 kann im rechten Bereich dieser Seite unter Infoblatt angesehen und heruntergeladen werden.

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