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1.7.2013 - Stadtnachricht

Louis-Kissinger-Preis für Rainer Fliege

Erinnerungen an den Lehrer Louis Kissinger, der seinen Beruf mit Hingabe erfüllt hatte, standen zunächst im Mittelpunkt der Verleihung des nach ihm benannten Preises, der dieses Jahr an Rainer Fliege ging. Moderiert wurde die Festveranstaltung in der Aula des Helene-Lange-Gymnasium von der Fürther Autorin und Filmemacherin Evi Kurz, die den Preis im vergangenen Jahr initiierte. Die Ehrengäste – Louis Kissingers Enkelin Dana sowie Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern – lenkten den Blick zum einen auf das Leben der jüdischen Eheleute Louis und Paula Kissinger. Sie waren die Eltern von Walter und Heinz Alfred, aus dem später einmal der Weltpolitiker Henry Kissinger werden sollte.

Für seine außerordentlichen pädagogischen Fähigkeiten wurde Rainer Fliege (4. v. re.) mit dem Louis-Kissinger-Preis geehrt. Zu den Gratulanten zählten (v. li.) Landtagsabgeordneter und Kultusstaatssekretär Karl Freller, Evi Kurz, Annette Scheunpflug, Charlotte Knobloch, OB Thomas Jung, Dana Kissinger sowie Parlamentarischer Staatssekretär und Bundestagsabgeordneter Christian Schmidt. Foto: Wunder

Für seine „außerordentlichen pädagogischen Fähigkeiten“ wurde Rainer Fliege (4. v. re.) mit dem Louis-Kissinger-Preis geehrt. Zu den Gratulanten zählten (v. li.) Landtagsabgeordneter und Kultusstaatssekretär Karl Freller, Evi Kurz, Annette Scheunpflug, Charlotte Knobloch, OB Thomas Jung, Dana Kissinger sowie Parlamentarischer Staatssekretär und Bundestagsabgeordneter Christian Schmidt. Foto: Wunder

Louis Kissinger unterrichtete ab 1919 am Mädchenlyzeum, dem heutigen Helene-Lange-Gymnasium. 1933 war er gezwungen, den Beruf aufzugeben. Seine Frau Paula spürte, dass der Naziterror lebensbedohlich wurde und traf 1938 die Entscheidung, „ihre Familie in den USA in Sicherheit zu bringen“, erzählte Dana Kissinger, die mit Anekdoten ein eindrucksvolles Bild der Großeltern zeichnete. Der Louis-Kissinger-Preis erinnere an eine Familie, „deren Biografie so einzigartig und doch so typisch ist“, sagte Charlotte Knobloch. Die NS-Zeit habe gezeigt, zu welch unmenschlichen Taten Menschen in der Lage seien. Mit Blick auf den Preisträger sagte sie: „Lehrer wie Rainer Fliege haben die Bedeutung der Erinnerung erkannt.“

In ihrer Laudatio beschrieb die Erlanger Professorin Annette Scheunpflug den Preisträger als einen Lehrer, dem Schüler „außerordentliche pädagogische Fähigkeiten attestieren“. Der Unterricht sei kreativ, anschaulich, lebendig und abwechslungsreich. Rainer Fliege habe sich zudem in besonderer Weise für das Schultheater engagiert, zum Beispiel beim Musical „Die Nächte des Kaspar Hauser“, an dem 400 Schüler mitwirkten.

Im vergangenen Jahr wurde Fliege bereits für sein Unterrichtsprojekt zum Gedicht „Todesfuge“ von Paul Celan mit dem Deutschen Lehrerpreis ausgezeichnet. Dabei arbeiteten Fünftklässler zusammen mit Zwölftklässlern. „Die besten Ideen lassen sich nur verwirklichen, wenn man auf offene, engagierte Schüler trifft und einem die Schulleitung und die Kollegen Vertrauen entgegenbringen“, bedankte sich Fliege, der im kommenden Schuljahr ans Hardenberg-Gymnasium wechselt, wo er als Seminarleiter Lehrer ausbilden wird.

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