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17.4.2003 - Kinder, Jugend, Schulen

Coolrider sollen Konflikte in Bussen und

Schmiererein und Gerangel in Bussen und U-Bahnen, Füße auf dem Sitz, ungehobeltes Benehmen gegenüber anderen Fahrgästen, manch einer raucht oder schmeißt seinen Abfall zu Boden.

Alltag in öffentlichen Verkehrsmitteln und ein Ärgernis, dem das Projekt "Coolrider" den verbalen Kampf angesagt hat. 20 eigens ausgebildete Schülerinnen und Schüler der Hans-Böckler-Schule (HBS) werden künftig als Fahrzeugbegleiter bei solchen Konfliktsituationen aktiv werden. Auf ihrem Schulweg und unterwegs in der Freizeit werden sie ein waches Auge auf Störenfriede und Verschmutzer haben - und sie auf ihr Fehlverhalten ansprechen.

Im Auftrag der infra fürth verkehr gmbh haben die beiden VAG-Verkehrsmeister Andrea Leißner und Stefan Dietz die jungen Leute in das Projekt eingewiesen. Außerhalb der Schulzeit drückten die Neuntklässer dazu freiwillig Schulbänke und Bussitze, um in Rollenspielen ihre künftige Aufgabe zu trainieren: verbale Deeskalation. Wie das in der Praxis aussieht, führten sie bei der Auftaktveranstaltung in der Aula der Hans-Böckler-Schule vor. Obwohl N1-Moderator Daniel "Schorsch" Wagner in der Rolle des Rüpels es den Mädchen und Jungen wahrlich nicht leicht machte, schafften sie es, mit Argumenten, bestimmtem Auftreten und wenn nötig auch fremder Hilfe konfliktträchtige Situationen zu entschärfen. Das Ziel: Die Fahrgäste sollen sich wieder sicherer und wohler in Bussen und U-Bahnen fühlen können.

Sichtlich Stolz waren denn auch Schulleiter Thomas Bedall und Klaus Dieregsweiler von der infra fürth verkehr gmbh auf die jungen Leute, und sparten nicht mit Dank - auch an die beteiligten Lehrkräfte Eva-Maria Sehorsch, Tanja Hüttner und Daniela Zapf - für ihr außerschulisches Engagement, das über mehrere Wochen ging. Und Bürgermeister und Schulreferent Hartmut Träger freut sich, dass wieder einmal die städtische Hans-Böckler-Schule eine Vorreiterrolle in Fürth eingenommen hat.

Die Motivation der jungen Leute zum Mitmachen zeugt von Verantwortungsbewusstsein und Zivilcourage und zum Teil auch berechtigtem Eigennutz: "Ich weil einfach nicht in verdreckten Bussen sitzen", betont Stefan, dem die Vorbereitung viel Spaß gemacht hat. Auch Sven ist eine gewisse Ordnung wichtig, weil es ihm oft zu chaotisch im Bus zugeht. Andreas hofft, durch seine ehrenamtliche Arbeit den Gruppenzwang aufheben zu können. Die gezeigten Bilder von Vandalismus im VAG-Bereich fand er erschreckend. Sandra hat schon früher nicht geschwiegen, wenn kleinere Kinder geschubst wurden. "Über das Coolrider-Projekt wollte ich lernen, wie ich es am besten mache."

Seinen Ursprung hat das Fahrzeugbegleiterprogramm in Bochum. Die Hans-Böckler-Schule ist bayernweit die dritte Bildungsstätte nach zwei Nürnberger Schulen. Dort startete das in der Städteachse "Coolrider" genannte Projekt im Oktober vergangenen Jahres.

VAG-Projektleiter Axel Ernst erhält seitdem Anfragen von Verkehrsbetrieben aus ganz Deutschland. Kein Wunder, betrachtet man sich die jährlichen Kosten, die durch Vandalismus entstehen: bis zu eineinhalb Millionen Euro bei der VAG insgesamt und bei der infra fürth verkehr gmbh allein noch rund 25 000 Euro.

An die Zahlen denken die Coolrider sicherlich nicht, wenn sie in Zukunft ihre Ausweise zücken, um störendes oder destruktives Handeln zu verhindern suchen. Bleibt der Wunsch, dass die jungen Leute recht viel Unterstützung und Anerkennung von anderen Fahrgästen bekommen und diese animiert werden, künftig selbst aktiv gegen Störenfriede und Vandalen vorzugehen.

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