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28.2.2003 - Kinder, Jugend, Schulen

Parole - Deutsch spielend gelernt

"Du, klick doch auf den Elefanten!" "Nee, auf den Bären!" Begeistert sitzen die Schützlinge des Kindergartens "Altstadtzwerge" in Gruppen vor dem Computer, lauschen den Anweisungen eines digitalen Zauberers und beschäftigen sich mit Lernspielen und -programmen.

"Parole - Deutsch spielend gelernt" heißt das Projekt zur Entwicklung von computergestützten Sprachförderprogrammen, das dahinter steckt. Initiiert wurde es vom "Runden Tisch Kinder und Jugendliche Innenstadt", der mithilfe des K u.Q- Programms ("Kompetenz und Qualifikation für junge Menschen in sozialen Brennpunkten") für rund 14 500 Euro die notwendigen Laptops und die Software anschaffen konnte. Die Stadt Fürth beteiligte sich mit 3220 Euro.

Mit dabei: das Jugendzentrum "Lindenhain" mit seinen etwas älteren Jugendlichen. Hier ist Lesen und Schreiben ein wichtiges Thema. Zugleich führt der Kindergarten "Sonnenblumenkinder" in der Badstraße ein weiteres Projekt mit dem Titel "Babylon" zur Erweiterung der Sprachkompetenz bei Vorschulkindern durch. Dabei werden nicht nur ausländische Kinder in ihrer Zweitsprache Deutsch unterstützt. Wer bereits "sattelfest" spricht, kann sich sogar an das Englische wagen. Beide Projekte wollen zugleich auch das pädagogische Personal durch Fortbildungen weiter qualifizieren. Hier kommt das Nürnberger Medienzentrum "Parabol" zum Zuge, das die Projekte wissenschaftlich begleitet, Schulungen durchführt und die Spiele entwickelt.

"Immer noch gibt es Vorbehalte gegen Computer in Kindergärten. Manche Leute meinen, die Kinder würden sich abschotten, weniger sprechen, keine sinnlichen Erfahrungen machen. Das stimmt so nicht. Erstens ist der Computer nur als Ergänzung und nicht als elektronischer Babysitter gedacht, denn das wäre genau das Falsche. Und zweitens gehört es zu unserem Konzept, immer Gruppen zu bilden und kein Kind vor der Flimmerkiste allein zu lassen", erläutert Klaus Lutz vom "Parabol". Und so werden Reimwörter gesucht, Bilder elektronisch gemalt und oder mit der Digitalkamera fotografiert. Per Kopfhörer können Worte eingesprochen werden oder die Kinder klicken auf ein Bild und hören dann das entsprechende Wort dazu.

"Zuerst waren die Kinder eher still und haben die bunten Bilder bestaunt. Aber dann haben sie gelernt, damit umzugehen und viel schneller als erwartet begonnen, sich eifrig auszutauschen. Das funktioniert toll. Für mich ist klar, dass der Computer nie die menschliche Bezugsperson ersetzen kann, aber ich halte ihn für eine sehr sinnvolle Ergänzung" fasst Astrid Leidner vom Kindergarten "Altstadtzwerge" die ersten Projekterfahrungen zusammen. Die Erzieherin ist von der Idee überzeugt, hat sie doch festgestellt, dass der Wortschatz immer reduzierter wird, dass viele Familien schlicht zu wenig kommunizieren. "Die Sprache verarmt, das betrifft deutsche Familien genau so. Hier muss etwas getan werden, wenn die Kinder später einmal Chancen im Leben haben sollen, zumal uns die Grundschulen immer öfter von Sprachproblemen berichten", meint auch Jörg Bräsick von Kindergarten "Sonnenblumenkinder". In diesem Sinne: auf zur fröhlichen Wortschatzsuche!
Kindergarten "Sonnenblumenkinder". In diesem Sinne: auf zur fröhlichen Wortschatzsuche!
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