Was die "Belebung innerstädtischer Quartiere" betrifft, kann sich Fürth mit Städten wie Lyon, Manchester, Berlin, Hamburg und vielen anderen Metropolen messen. Über 100 Bewerber aus ganz Europa haben sich für den DIFA-AWARD der Deutschen Immobilien Fonds AG der Raiffeisenbanken beworben. Einem Preis, der die Modernisierung, Aufwertung und Revitalisierung von Stadtvierteln würdigt, und mit insgesamt 40 000 Euro dotiert ist.
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Auszug aus den Bewerbungsunterlagen für den DIFA-AWARD
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| Insgesamt 62 Städte reichten einen oder mehrere Vorschläge ein. Fürth ist mit dem Gebiet westliche Innenstadt und dem dort etablierten Quartiersmanagement bis unter die besten 15 gelangt. Danach war zwar Schluss, die Auszeichnungen gingen an Manchester, Tübingen und Tampere. Trotzdem wertete Stadtbaurat Joachim Krauße, die Tatsache, dass die Stadt so weit gekommen ist, als großen Erfolg. "Das zeigt doch, dass wir mit unseren Bemühungen in der Innenstadt auf einem guten Weg sind und die ersten Ergebnisse zu einer sichtbaren Aufwertung führen." Immerhin sei zum Beispiel auch das Sony-Center in Berlin unter den Konkurrenten gewesen.
Ein wesentliches Charakteristikum des Wettbewerbs war, dass nicht nur das umgewandelte Gebiet, also das Ergebnis bewertet wurde, sondern auch das "Wie". Und da hatte die Fürther Bewerbung einiges vorzuweisen: nämlich das Quartiersmanagement, das im Rahmen des Programms Soziale Stadt im Jahr 2000 als Bindeglied zwischen Stadtverwaltung und Bevölkerung installiert wurde. Seitdem vermittelt die Planungsgruppe um Werner Heckelsmüller, Friedrich Meyer und Alexandra Schwab, unterstützt von der Sozialarbeiterin Gerda Zeuss, zwischen den Bewohnern der westlichen Innenstadt, dem Fördergeber und den Planern. Sie erarbeiteten zum Beispiel Vorschläge zur Umgestaltung von Plätzen, initiierten Stadtteilfeste, Baumpatenschaften und Begrünungsaktionen. Der Kurs "Mama lernt Deutsch" wurde geschaffen und vieles mehr, was für die laut Krauße enorm wichtige soziale Begleitung bei derart tief gehenden Umgestaltungsprozessen sorgte.
Die Planungsgruppe war es auch, die den Wettbewerbsbeitrag für den DIFA-AWARD erarbeitete. Nachdem sie den ersten Entwurf eingesendet hatten und unter den 31 ausgewählten gelangten, ging es darum, auf drei DIN-A-3-Seiten ihre Arbeit und die erzielten Ergebnisse darzustellen. Dabei gelang es Heckelsmüller & Co in bemerkenswerter Weise, die Vorzüge der Projekte und des Gebietes hervorzuheben. Sie stellten die Innenstadt als "urbanen Kern" dar, der in unvergleichlicher Weise von einer "grünen Hülle" - gemeint sind die Flußauen - umgeben ist. "Welche Stadt kann schon behaupten, dass man als Fußgänger nicht länger als zehn Minuten braucht, um vom Stadtkern ins Grüne zu gelangen", erklärt Heckelsmüller. "Und das von jedem beliebigen Punkt aus." Neben den ausgeprägtem sozialem Charakter des Quartiersmanagements sicher ein großes Plus des Fürther Projektes., was auch von der hochkarätig besetzten Jury erkannt wurde. Kein Wunder also, dass Baureferent Krauße zu dem Schluss kommt, dass die westliche Innestadt, die wie er sagt, "von uns noch als Problemgebiet empfunden wird", europaweit vorzeigbar ist. "Dieser Erfolg hat doch gezeigt, dass sich Fürth und vor allem die Arbeit, die hier geleistet wird, nicht zu verstecken braucht", sagt er. "Sicher dürfen wir unsere vorhandenen Probleme nicht verharmlosen, wir müssen sie aber auch nicht zu sehr dramatisieren."
Zuversichtlich stimmt ihn auch, dass nicht nur die zahlreichen Projekte und Ergebnisse, sondern auch die Herangehensweise und das planerische Konzept von der Expertenkommission ausgezeichnet wurden: "Das bestätigt uns in unseren Bemühungen und macht Mut, den eingeschlagenen Weg fortzuführen."
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