23. Februar bis 23. März 2008

Peter Schlör - Deep Black


Schwarzweißfotografie

Erneut präsentiert die kunst galerie fürth einen Fotokünstler, der auf Farbe verzichtet. Der Mannheimer Künstler Peter Schlör, Jahrgang 1964, zeigt unter anderem eine Auswahl von Landschaftsfotografien der letzten zehn Jahre, die in ihrer Dramatik und Archaik wie ein Kondensat von Landschaft wirken.

Peter Schlör übersetzt Landschaften in eine moderne Bildsprache. Die kühlen Kompositionen kontrastieren sehr fein mit der Dramatik der Landschaften, die gerade durch den Verzicht auf Farbe aufs Höchste gesteigert wird. Er kommt so, wie es die Kunstkritikerin Dorothee Baer-Bogenschütz im Katalog zur Ausstellung formuliert hat, zu „archaischen Ideallandschaften“. Schlör liebt einsame, monumentale, archaische Gegenden. Er betrachtet sich weniger als Fotograf denn als Künstler, der sich mit Fotografie ausdrückt.

Es gibt auch Bilder, die nur durch modernste Bildbearbeitung entstanden sind. Dabei handelt es sich um monumentale Perspektiven beispielsweise von kilometerlangen Höhenzügen. Schlör fährt solche Landschaftssensationen ab, fotografiert alle paar Meter aus derselben Entfernung (am liebsten im Auflicht) und montiert dann die einzelnen Aufnahmen zu einem Panorama, wie man es mit bloßem Auge nicht oder nur in allergrößter Entfernung und abhängig von besten Lichtverhältnissen sehen könnte. Diese Totalen funktionieren wie statisches CinemaScope, sind dem Film näher als dem Einzelbild und doch haben sie einen ganz eigenen Charakter. Selbst für die Neigung zu bizarrer Leere, Weite und Einsamkeit in den Motiven gibt es einen illustren Gewährsmann. So sagte der französische Philosoph Jean Baudrillard, er fotografiere keine Menschen, „Weil einzig das Nicht-Menschliche fotogen ist.“

Andere Bilder sind zusammengesetzt aus vielen Einzelbildern, deren Übergänge "vermalt" werden. Landschaft wird gleichsam abgescannt, das, was man sieht, entspricht zwar der Wirklichkeit, aber jeder Punkt auf dem Bild hat dieselbe Tiefenschärfe.

Nach den Ausstellungen der Schwarzweißfotografen Günter Derleth und Horst Schäfer in den Vorjahren wird hier ein weiterer Weg in einer klassischen Spielart der Fotografie vorgestellt. Die bekannte deutsche Fotojournalistin Barbara Klemm bringt die Schwarzweißfotografie auf den Punkt: „Man erkennt schneller, ob es ein gutes Bild ist oder nicht. Die Farbe ist erst mal eine Verführung und lenkt eben sehr ab.“

Die Ausstellung in Fürth ist Teil einer Tournee des Künstlers durch die Städtische Galerie Iserlohn, die Kulturstiftung Schloss Agathenburg, den Kunstverein Grafschaft Bentheim, die Kunsthalle Erfurt und den Mannheimer Kunstverein (2006-2009).

 

Sonntag, 24. Februar, 11 Uhr, Gespräch mit dem Künstler

Sonntag, 2. März, 11 Uhr, Führung durch die Ausstellung 

Zurueck Zurück Versenden versendenDrucken drucken
2021 © kunst galerie fürth - Impressum