„Nimmer lang, dann is Kärwa.“ Ein Satz, der in Fürth derzeit immer öfter zu hören ist. Ein Satz, in dem auch die große Vorfreude auf das Fest der Feste mitschwingt. Die Michaelis-Kirchweih war, ist und bleibt nicht nur für alle Fürtherinnen und Fürther ein absoluter Publikumsmagnet, ihre Strahlkraft reicht mittlerweile weit über die fränkischen Grenzen hinaus.
Nur noch wenige Tage, dann herrscht wieder Ausnahmezustand in der Innenstadt, die sich von Samstag, 30. September, bis Mittwoch, 11. Oktober, in einen bunten Jahrmarkt mit zahlreichen Fahrgeschäften, Buden und Ständen verwandelt. Dabei findet der große Erntedank-Festzug diesmal schon am Sonntag, 1. Oktober, statt.
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Von Samstag, 30. September, bis Mittwoch, 11. Oktober, steht Fürth ganz im Zeichen der Michaelis-Kirchweih. Foto: Mittelsdorf
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Nach zweijähriger Zwangspause feierte die Fürther Michaelis-Kirchweih im vergangenen Jahr ein fulminantes Comeback. Mehr als 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher aus nah und fern kamen in die Kleeblattstadt, wo sich die Königin der fränkischen Kirchweihen ausnahmsweise gleich an 16 Tagen im glitzernden Festtagskleid präsentierte.
Diesmal sind es wieder die obligatorischen zwölf Tage, in denen die Färdder Kärwa den Rhythmus einer ganzen Stadt vorgibt. Das XXL-Format in 2022 sollte die während der Coronakrise wirtschaftlich arg gebeutelten Schaustellerbetriebe unterstützen. Doch ob 16 oder zwölf Tage – die Michaeliskirchweih zieht mit ihrer unvergleichlichen Mischung aus Straßenkirchweih, Volksfest und Jahrmarkt alle in ihren Bann. Hier geht eine über 900-jährige Tradition Hand in Hand mit der Moderne.
Genau diese Kombination macht den ganz besonderen Reiz, die unvergleichliche Atmosphäre der größten Straßenkirchweih Süddeutschlands aus, die deshalb auch 2018 in die Liste des bayerischen Kulturerbes sowie in das Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden ist.
Ja, die Färdder Kärwa ist ein Traditionsfest mit Geschichte und voller Geschichten, eine Begegnungsstätte und Vergnügungsmeile für die ganze Familie, für Freunde, Firmenbelegschaften, Vereine – für Menschen aus aller Welt, die gemeinsam friedlich feiern.
Große Party-Bierzelte und Ballermann-Gaudi sucht man in der Kleeblattstadt aber vergebens, beste Stimmung herrscht dennoch überall. Wer auf die Kärwa geht, der geht bummeln, genießt bequemen und ruhigen Schrittes die Atmosphäre, lässt sich einfach treiben entlang des bunten Bandes der Buden und Fahrgeschäfte.
Dabei lockt Herzhaftes wie Bratwurst, Schaschlik, Baggers, G’wedlde, Backfisch, Langos und vieles mehr, aber auch Süßes wie Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, Schokofrüchte oder Kokosmakronen. Attraktive Gewinne warten bei den Los-, Wurf- oder Schießbuden, die Fahrgeschäfte bieten ebenso rasanten wie gemütlichen Fahrspaß. Und die Durstigen finden eine reiche Auswahl an Getränken – inklusive den Kärwa-Klassikern Bier und Federweißer.
Bestens eingebunden ins Kärwageschehen sind die rund 100 Händlermarktstände rund um die Moststraße. Ob Blumenzwiebeln, Bürsten, Hosenträger, Autopolitur, Geschirr, Töpfe, Pfannen oder Hausschuhe – es gibt scheinbar nichts, was die Fieranten nicht offerieren.
Los geht das bunte Kärwatreiben am Samstag, 30. September, ab 10.15 Uhr vor dem Stadttheater. Für zünftige Musik sorgt der Musikzug TSV 1895 Burgfarrnbach, der Heimat- und Volkstrachtenverein Stadeln präsentiert Volkstänze und Volker Heißmann moderiert mit viel fränkischem Humor. Nach den Ansprachen von Dekan Jörg Sichelstiel und Oberbürgermeister Thomas Jung sticht das Stadtoberhaupt um 11 Uhr das erste Fass Grüner-Bier an. Böller auf den Wiesen am Karlsteg verkünden schließlich traditionsgemäß den Beginn der diesjährigen Michaelis-Kirchweih.
Unumstrittener Höhepunkt der Fürther Michaelis-Kirchweih ist der große Erntedankfestzug. Über 3000 Mitwirkende, rund 90 liebevoll und aufwändig geschmückte Festwagen, Kapellen und Spielmannszüge präsentieren auf ihrem Weg von der Südstadt zum Rathaus ein farbenfrohes Spektakel, das jedes Jahr weit mehr als 100 000 Zuschauer an den Straßenrand lockt.
Doch aufgepasst: Der Festzug findet diesmal aufgrund der Landtagswahl am 8. Oktober bereits am ersten Kirchweihsonntag – also am 1. Oktober – statt. Er startet auch erst um 12 Uhr, das Bayerische Fernsehen überträgt live von 13 bis 14.30 Uhr.
Die wichtigsten Kärwa-Termine auf einen Blick
Eröffnung: Samstag, 30. September, ab 10.15 Uhr, auf dem Vorplatz des Fürther Stadttheaters
Eröffnungsfeuerwerk der Schausteller und Marktkaufleute: Samstag, 30. September, 22 Uhr, auf der Fürther Freiheit
Verkaufsoffene Sonntage: 1. und 8. Oktober, jeweils 13 bis 18 Uhr, in der Fürther Innenstadt bzw. am 1. Oktober auch in Teilen der Südstadt.
„Feierabend-Gwerch“: Donnerstag, 5. Oktober, ab 18 Uhr, auf dem gesamten Kirchweihgelände und an den Ausschankbetrieben
Erntedankfestzug: Sonntag, 1. Oktober, ab 12 Uhr, Zugstrecke: (Start) Herrnstraße (Ecke Schwabacher Straße) – Schwabacher Straße – Maxstraße – Friedrichstraße – Rudolf-Breitscheid-Straße – Schwabacher Straße (Fußgängerzone) – Kohlenmarkt – Brandenburger Straße – Königstraße – Ufer-/Weiherstraße (Auflösung)
Von 13 bis 14.30 Uhr überträgt das Bayerische Fernsehen live.
Heiratslotterie: Freitag, 6. Oktober, 18 Uhr; Ziehung der Gewinner vor dem Stadttheater mit Kirchweih-Maskottchen „Kärwa Betzala“
Familientag: Dienstag, 10. Oktober, 11 bis 19 Uhr
Öffnungszeiten der Kirchweih: täglich 11 bis 23 Uhr (Ausschank bis 22.45 Uhr).
Programm Michaelis-Kirchweih 2023
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