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27.5.2021 - Soziales & Gesundheit

Ehrenamt in der Pandemie wichtigste Stütze

Ein Team gegen die Pandemie: Wie hier bei der ersten Teststation auf dem ehemaligen Höffner-Gelände packen Feuerwehr, BRK, THW und weitere Hilfsorganisationen seit vielen Monaten gemeinsam an. Foto: Ebersberger

 

Bei all den Nachrichten und Diskussionen rund um Lockerungen, Lockdown, Impfkampagne und Inzidenzwerte ist eine Tatsache ganz in den Hintergrund gerückt: In Bayern herrscht weiter der Katastrophenfall und das bedeutet für all die im Katastrophenschutz der Stadt Fürth gebündelten Kräfte seit insgesamt rund 250 Tagen, sprich seit Beginn der Pandemie, eine deutlich erhöhte Arbeitsbelastung – meist unbemerkt von der zu schützenden Bevölkerung.


Erstmals in der Geschichte Bayerns ist am 16. März 2020 landesweit der Katastrophenfall festgestellt, nach 92 Tagen aber wieder beendet worden, ehe er im Dezember vergangenen Jahres erneut ausgerufen wurde, und noch immer gilt. „Das war anfänglich schon eine besondere Herausforderung für uns“, erklärt Marcus Weier, Abteilungsleiter Katastrophenschutz beim Amt für Brand- und Katastrophenschutz (ABK). Normalerweise mit Unwettern, Hochwasser oder Sturm konfrontiert, stand jetzt für das ABK die Bekämpfung des Coronavirus auf dem Plan. Doch auch diesmal hat ein Rädchen ins andere gegriffen. Schnell und flexibel wurden die erforderlichen Maßnahmen abgestimmt, das Einsatzgeschehen geplant und koordiniert – gesteuert von der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FügK) unter der Leitung von Mathias Kreitinger, Referent für Umwelt, Klimaschutz, Recht und Ordnung.


Da mussten persönliche Schutzausrüstungen und Desinfektionsmittel organisiert und an die einzelnen Bedarfsträger verteilt werden. Materiallager wurden eingerichtet, auf dem ehemaligen Höffner-Gelände und später in Atzenhof wurde ein Testzentrum aufgebaut. Teststationen entstanden im Sportpark Ronhof und im Rathausinnenhof. Auch im Impfzentrum in der Rosenstraße wurden die notwendigen Arbeiten koordiniert. Alles wird dabei akribisch protokolliert und digital festgehalten.

Improvisationskunst war vor allem zu Beginn der Pandemie bei allen im Einsatz befindlichen Kräften gefragt. Da wurden auch mal Klassenzimmer kurzfristig in Lagerräume für Desinfektionsmittel und Mund-Nase-Schutzmasken umfunktioniert. Foto: Weier

Viel Improvisationstalent und Fantasie waren gefragt, denn nicht alles lief wie gewünscht. Es fehlte gerade in den ersten Wochen nach Ausrufung des Katastrophenfalls oft am medizinischen Material, bereits empfangene Schutzmasken wurden aufgrund fehlender Zertifizierung zurückgerufen. Da war kurzfristige Umplanung gefragt. Die Telefondrähte liefen heiß. Nicht selten musste die georderte Ware in weit über 100 Kilometer entfernten Lagern abgeholt werden. Mehr als 50 000 Schnelltests wurden alleine in den vergangenen vier Monaten ausgegeben.


Geholfen hat dabei ein eng geknüpftes Netzwerk aller beteiligten Hilfsorganisationen wie BRK, THW, Freiwillige Feuerwehren oder Berufsfeuerwehr. „Hier haben alle gemeinsam an einem Strang gezogen“, lobt Weier das „effektive Zusammenspiel“. Er spricht in diesem Zusammenhang von einer „großen Familie.“ Immerhin ist der überwiegende Teil der Einsatzkräfte ehrenamtlich tätig, weshalb deren unermüdliches und professionelles Engagement gar nicht hoch genug einzuschätzen sei – insbesondere das der Freiwilligen Feuerwehren. Eine Sieben-Tage-Woche war für alle keine Seltenheit. Die Ehrenamtlichen bilden – das wurde wiedermal deutlich – zweifelsohne das Rückgrat des Katastrophenschutzes in Fürth.


Allein im Frühjahr 2020 fielen rund 15 000 zusätzliche Arbeitsstunden für die im Zuge des Katastrophenfalls knapp 160 eingesetzten Kräfte bei der FüGK, der Materialausgabe, dem Führungsstab der Berufsfeuerwehr sowie bei der Teststation und auch beim Bürgertelefon an. Wohlgemerkt: Diese wurden parallel zum „normalen Tagesgeschäft“ geleistet.
Auch wenn sich zumindest die Lage hinter den Kulissen ein wenig entspannt hat, hält die Pandemie, und damit der Katastrophenfall, alle Beteiligten weiter in Bereitschaft. Wann es letztlich Entwarnung gibt, kann noch niemand sagen, doch Marcus Weier weiß: „So etwas brauchen wir nicht nochmal.“   

 

 

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