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Der Rohbau steht und so durften Peter Krappmann, OB Thomas Jung, Ministerpräsident Markus Söder, Gesundheitsminister Klaus Holetschek und der neue Klinik-Vorstand Alexander Mohr (v.li.) gemeinsam mit zahlreichen Gästen und Klinikbeschäftigten das Richtfest für das 180-Millionen-Projekt feiern. Foto: Ebersberger
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Die Zahlen sprechen für sich: 180 Millionen Euro Investitionskosten, davon nach aktuellem Stand rund 110 Millionen Euro Fördermittel vom Freistaat. Mit Recht sprach Oberbürgermeister Thomas Jung beim Richtfest für den hochmodernen Neubau am Klinikum Fürth von einer "gigantischen Hausnummer."
Auch die Anwesenheit von Ministerpräsident Markus Söder und des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek spricht für die Bedeutung der für die Gesundheitsvorsorge und -versorgung in Stadt- und Landkreis Fürth so "eminent wichtigen Baumaßnahme" (OB Jung), der bislang teuersten in der Kleeblattstadt. Söder sparte deshalb auch nicht mit Lob. "Es ist ein großer Tag für Fürth, hier entsteht ein Spitzenbau für Spitzenmedizin auf höchstem Niveau", so der Landeschef.
Das unter dem Titel "Klinikum 2030" vor zwei Jahren mit dem Spatenstich offiziell gestartete Modernisierungsprojekt soll das Fürther Krankenhaus fit machen für die Zukunft. Mit dem neuen Gebäude wird die Erweiterung der Kapazitäten von aktuell sieben auf elf – später auf 13 OP-Säle – ermöglicht. Dazu kommen unter anderem eine Intensivstation, zwei Normalstationen sowie ein prä- und poststationäres Behandlungszentrum. Auf dem Dach des fünfgeschossigen Gebäudes wird ein Hubschrauberlandeplatz eingerichtet. Alles in allem ein "Jahrhundertprojekt", wie Jung in seiner Rede betonte.
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So soll der künftige OP-Trakt nach seiner für 2025 geplanten Fertigstellung aussehen. (Illustration: Klinikum Fürth)
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Dennoch: Corona-Pandemie, Fachkräftemangel, Inflation und Unterfinanzierung setzten in den vergangenen Jahren den Kliniken mächtig zu. In Fürth steht für 2022 ein Minus in Höhe von über zehn Millionen Euro zu Buche. Umso mehr brauchte es "viel Mut in solch schwierigen Zeiten ein derartiges Mammutprojekt anzugehen", erläuterte Peter Krappmann. Doch gerade jetzt sei der Neubau ein "sichtbares Zeichen für die Zukunftsfähigkeit unseres Hauses", so Krappmann weiter. Minister Klaus Holetschek dankte deshalb dem scheidenden Klinik-Vorstand für dessen großes Engagement und weitsichtigen Zukunftswillen.
Angesichts der noch immer prekären Situation bei den kommunalen Krankenhäusern brauche es "dringend Reformen", richtete OB Jung seinen Appell an die Bundesregierung. Auch Krappmann mahnte schnelle Hilfe aus Berlin an, immerhin seien die Krankenhäuser "das Rückgrat der Gesundheitsversorgung". Darüber hinaus blickte Jung auch in den Landkreis Fürth, aus dem zwar knapp ein Drittel der rund 100000 Patientinnen und Patienten pro Jahr kommen, die Stadt aber das Defizit alleine tragen muss. "Es wäre nur fair, wenn auch von dort Unterstützung käme."
Nichtsdestotrotz feierten die zahllosen Gäste gut gelaunt das Richtfest für den lange herbeigesehnten künftigen OP-Komplex, der 2025 in Betrieb gehen soll.
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