Seit genau 50 Jahren ist das Stadtarchiv Fürth im Schloss Burgfarrnbach beheimatet. Mit einer Jubiläumsausstellung gibt das Haus Einblicke in seine Geschichte, die vielfältigen Aufgaben, seine Bestände und betrachtet zukünftige Herausforderungen. Das Stadtarchiv gehört zu den größten Kommunalarchiven in Bayern. Es ist das Gedächtnis der Stadt Fürth. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Geschichte der Kleeblattstadt zu bewahren, aber auch das Verwaltungshandeln der städtischen Ämter und Dienststellen zu dokumentieren.
Hierfür wurden über die Jahre umfangreiche Bestände und Sammlungen angelegt, andauernd fortgeführt und ergänzt. Kernstück sind die archivwürdigen Unterlagen der Stadtverwaltung, beispielsweise des Rechtsamts, des Stadtrats, aber auch der Kulturbetriebe, u.v.m. Das älteste Stück stammt aus dem Jahr 1314, das jüngste ist von 2021. Ergänzt werden diese Bereiche durch Sammlungen zur Stadtgeschichte, beispielsweise Fotos, Postkarten und Pläne. So dokumentiert die 500 Exemplare umfassende Karten- und Plansammlung die Entwicklung und Ausdehnung der Stadt.
Anders als die meisten Archive sammelt das Stadtarchiv über seine Pflichtaufgaben hinaus zur Bewahrung der Vergangenheit auch Objekte zur Stadtgeschichte als Basis für die Ausstellungen des Stadtmuseums. Eine große Bibliothek zur Lokal- und Regionalgeschichte ergänzt die Forschungsmöglichkeiten im Haus. Das Stadtarchiv hat weit über das reine "Lagern", die Aufgabe und Pflicht, seine Inhalte allen interessierten Personen zugänglich und nutzbar zu machen. Dies kann für historische oder heimatkundliche Forschung sein, für Rechts- oder Verwaltungsangelegenheiten, aber auch Erbenermittlungen und Familienforschung. Im Lesesaal werden interessierten Bürgern Archivalien zur Einsicht vorgelegt. Um dies möglich zu machen, müssen die Bestände ordnungsgemäß aufbewahrt, erschlossen und für die Zukunft gesichert werden. Sie sind vor dem Verfall zu schützen und wenn nötig zu restaurieren.
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Geheimes soll nicht geheim bleiben. Martin Schramm und seine Mitarbeiterinnen Ingrid Baier und Christina Oikonomou (li.) wollen mit der Jubiläumsausstellung einen Einblick in die spannende Archivarbeit gewähren. Foto: Ebersberger
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Doch ein Archiv blickt nicht nur in die Vergangenheit. Es stehen auch große Herausforderungen für die Zukunft an. Hierzu gehört nicht nur die Erschließung noch nicht bearbeiteter Dokumente in Papierform, sondern als größte Herausforderung auch die Sicherung digitaler Unterlagen in einem "digitalen Langzeitarchiv". Eine Fotoserie stellt dabei eindrucksvoll den aufwändigen Prozess der Digitalisierung von in Papier vorliegenden Verwaltungsakten dar.
Mit der Ausstellung soll das Stadtarchiv aus seinem Schattendasein geholt werden und stärker in den Fokus gerückt werden. "Wir sind nicht verstaubt", erklärt Archivleiter Martin Schramm, der hofft, dass künftig mehr Menschen ins Stadtarchiv nach Burgfarrnbach kommen.
Die Ausstellung "50 Jahre Stadtarchiv im Schloss Burgfarrnbach" geht noch bis 14. Oktober, der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 9 bis 15.30 Uhr; Führungen auf Anfrage (Telefon: 0911 / 974 37 05 oder per E-Mail: archiv@fuerth.de; www.stadtarchiv-fuerth.de
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