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11.10.2012 - Kunst & Kultur

"Der Sprachlose" in der Vobü

Die schwedische Akademie hat am Donnerstag, 11. Oktober, den Literaturnobelpreisträger bekannt gegeben. Die Entscheidung des Komitees hat sich bereits in der Vergangenheit oft als Überraschung erwiesen. Auch 2012 erhielten nicht vermeintliche Favoriten wie Philip Roth, Haruki Murakami oder Bob Dylan den Preis.

Die Vobue hält spätestens ab Montag alle hier genannten Werke des frischgebackenen Literaturnobelpreisträgers Mo Ya bereit. Copyright: Unionsverlag

Die Vobue hält spätestens ab Montag alle hier genannten Werke des frischgebackenen Literaturnobelpreisträgers Mo Yan bereit.
Copyright: Unionsverlag

Die Auszeichnung ging vielmehr zum ersten Mal in ihrer Geschichte in die Volksrepublik China und der Gewinner nennt sich Mo Yan, was sinngemäß „der Sprachlose“ bedeutet. Mo Yan gilt als der bedeutendste lebende Romancier Chinas. Er habe "mit halluzinatorischem Realismus Märchen, Geschichte und Gegenwart vereint", so befand das Komitee in seiner offiziellen Begründung.

Geboren wurde Mo Yan 1955 in Gaomi in der Provinz Shandong. Seine Kindheit verbrachte er in Armut. Mit Anfang 20 trat er der Volksbefreiungsarmee bei, arbeitete als Bibliothekar und begann zu schreiben. In seinen Romanen thematisiert er das Leben in der chinesischen Provinz.

 

Folgende Titel stehen in Kürze in der Volksbücherei zum Ausleihen bzw. Vormerken bereit:

Der Überdruss (2009)

In der Hölle, wo die Klassenfeinde schmoren, hadert der Großgrundbesitzer Ximen Nao mit seinem grausamen Tod. Nein, er war kein Feind der Revolution und hat seine Bauern immer gut behandelt! Der Höllenfürst Yama hat ein Einsehen und erlaubt ihm, in sein früheres Haus zurückzukehren. Doch welch ein Missgeschick, er wird als Esel wiedergeboren. Klug und willig dient er nun seinen früheren Untertanen und erstaunt sie durch unerwartete Talente. Als schelmischer Erzähler führt er den Leser durch große und kleine Abenteuer in den Höhen und Tiefen der chinesischen Geschichte. Mo Yans zutiefst menschlicher Roman ist ein funkelnder Bilderbogen, sprühend vor Komik und berührend durch Anteilnahme.

Die Schnapsstadt (2012)

In China brodelt die Gerüchteküche: In einer entlegenen Provinz sollen dekadente Parteikader, skrupellose Parvenüs, die nach der Wirtschaftswende zu Reichtum gekommen sind, kleine Kinder nach allen Regeln der Kochkunst zubereiten lassen. Sonderermittler Ding Gou’er wird nach Jiuguo, in die so genannte »Schnapsstadt«, entsandt, um der Fama dieser »Fleischkinder« auf den Grund zu gehen. Doch kaum hat Ding den Fall aufgegriffen, sieht er sich konfrontiert mit einer wahnhaften Welt, die von Aberglaube und Korruption, von Anmaßung und Gier beherrscht wird.
»Die Schnapsstadt« ist eine virtuose Groteske, eine politische Allegorie, die das neue China der toten Ideale und seine gesellschaftliche Wirklichkeit kühn gegen den Strich bürstet.

Die Sandelsholzstrafe (2009)
Viel Neues geschieht im China des Jahres 1899: Von überall her drängen fremde Menschen in das zuvor verschlossene Reich. Das Kaiserreich liegt in Agonie, ebenso wie Sun Bing, der Opernsänger und Anführer des Aufstands gegen die Trasse und deren Erbauer. Um seinen Ungehorsam zu ahnden, bündelt die Staatsmacht all ihre Kräfte und verordnet ein letztes Mal die Sandelholzstrafe, die grausamste und zugleich kunstvollste der überkommenen Foltermethoden. Leib und Leben nicht allein des Opfers, sondern auch seiner Tochter, ihres Ehemanns, ja selbst des Henkers und des Richters stehen mit diesem Urteilsspruch auf dem Richtplatz der Geschichte.

Die Knoblauchrevolte (2009)

Die Bauern des nordöstlichen Gaomi erwarten die alljährliche Knoblauchernte – doch zum Verkauf der Knollen kommt es nicht. Die Gemeinde weigert sich, den Knoblauch wie üblich abzunehmen: Es gibt einfach zu viel in diesem Jahr. Statt des würzig-herben Dufts legt sich erstickender Modergeruch über die Dörfer.
Die unwirtschaftlichen und schlicht falschen Planungen der Behörden bedrohen die Existenz der Bevölkerung. In ihrer unbändigen Wut revoltieren die Bauern gegen die erbarmungslose und korrupte Bürokratie – mit dramatischen Folgen.

Das rote Kornfeld (1987)
Die endlosen Felder sind der Glanz und der Reichtum des chinesischen Dorfes Gaomi. In mächtigen roten Wellen erstrecken sie sich bis zum Horizont. Rot sind auch die Vorhänge der Sänfte, in der die schöne Dai Fenglian zu ihrem zukünftigen Ehemann Shan getragen wird. Aber als der Sänftenträger Yu Zhan’ao und Dai Fenglian sich sehen, entbrennen sie in Liebe zueinander.
 

Quelle der Rezensionstexte: unionsverlag und Suhrkamp Insel.

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