14.4.2014 - Kinder, Jugend, Schulen
Harte Zeiten für Unterrichtsstörenfriede

Harte Zeiten für Störenfriede an der Kiderlinschule: Wer im Unterricht schwätzt oder Faxen macht und sich nicht an die Regeln hält, muss jetzt mit härteren Konsequenzen rechnen. Bisher ging es in den sogenannten „Trainingsraum“, wo die Übeltäter über ihr Verhalten nachdenken und kleine Strafarbeiten verrichten mussten – Wiederholungstäter hat das allerdings wenig beeindruckt.

Die Neuntklässler Cüneyt, Kevin und Umut (v. li.), die an der Kiderlinschule als Schöffen tätig sind. Foto: Gaßner

Die Neuntklässler Cüneyt, Kevin und Umut (v. li.), die an der Kiderlinschule als Schöffen tätig sind. Foto: Gaßner


Jetzt wird nach drei Verstößen der „Kiderlin Court“ – ein Gerichtshof – einberufen, der über das Vergehen urteilt. Das Besondere: Die Schöffen stammen aus den Schülerreihen.

Aktuell sind es Kevin Schmidt, Cüneyt Celik und Umut Göksu, die diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Dass die Drei keineswegs zum Kreis der sogenannten Streber zählen, wird beim Treffen, bei dem das Konzept vorgestellt wird, deutlich. Vielmehr geht es den aufgeweckten Neuntklässlern darum, Verantwortung zu übernehmen und für Ordnung im Schulalltag zu sorgen. „Jeder muss sich an gewisse Regel halten“, sind sich Kevin, Cüneyt und Umut einig.

Nach ihrer „Ausbildung“ zum Schöffen mussten sie seit dem vergangenen September erst dreimal eine Verhandlung einberufen. Und das ist mit viel Aufwand verbunden, denn das Trio muss unter anderem die Schulleitung und Klassenlehrer schriftlich einladen, den Termin festsetzen und sich über das Strafmaß beraten. Für die drei Jungs ist ihr Ehrenamt eine ganz neue Erfahrung: „Man redet ja mit den Lehrern normalerweise nur das Nötigste. Im Falle einer Verhandlung tauscht man sich aus und beratschlagt gemeinsam.“ Auch Schulsozialarbeiterin Ingrid Wenk freut sich, dass mit den Schöffen der Schülerschaft mehr Mitbestimmung eingeräumt wird.   

 

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