Es liegen oft vielfältige und unterschiedliche Gründe vor, wenn Eltern nicht mehr in der Lage sind, ihr Kind ausreichend zu versorgen und zu betreuen. In solchen Fällen wählt das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien dann Pflegefamilien aus, die die Betreuung übernehmen.
Neben Vollzeitpflege, bei der das Pflegekind für eine längere Zeit, gegebenenfalls auch auf Dauer, in der Familie bleibt, gibt es noch weitere Formen. Dazu gehören auch die Bereitschafts- und die Kurzzeitpflege, die zum Beispiel dann in Frage kommen, wenn Eltern aus beispielsweise gesundheitlichen Gründen für eine befristete Zeit ihren Sohn oder ihre Tochter nicht selbst versorgen können, wenn eine akute Krise oder Gefährdungssituation vorliegt oder wenn es um die Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen geht.
Gerade für diese Pflegearten sucht das städtische Amt derzeit Familien, Paare oder auch Einzelpersonen, die eine positive Grundeinstellung gegenüber den Eltern mitbringen und dem Pflegekind verlässlich Sicherheit, Zuwendung und Zeit bieten. Die Personen sollten in sicheren finanziellen Verhältnissen leben, über ausreichend Wohnraum verfügen, sowie körperlich und seelisch belastbar sind. Sie werden durch Fachkräfte auf die verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet und arbeiten kooperativ mit dem Pflegekinderdienst zusammen. Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien gewährt für die erzieherische Leistung fachliche Unterstützung und Pflegegeld.
Besonders akut ist derzeit die Lage bei minderjährigen Kindern und Jugendlichen aus Krisen- und Kriegsgebieten, die oft alleine nach Deutschland kommen. Erheblich körperlich und psychisch belastet, brauchen sie besonderen Schutz und Fürsorge. Daher ist der Bedarf an weltoffenen Familien, die Erfahrung mit unterschiedlichen Lebensstilen in anderen Kulturen haben und sich gerne mit jungen Menschen umgeben, derzeit besonders groß.
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