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19.2.2014 - Kunst & Kultur

Teppich dokumentiert Kriegsschäden

Mit einem neuen Ausstellungsstück erweitert das Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard seine Darstellung zum Thema Fürth im Zweiten Weltkrieg. Mittels eines Industrie-Teppichs, auf dem ein Stadtplan aus der Zeit unmittelbar nach 1945 abgebildet ist, werden die entstandenen Kriegsschäden durch die alliierten Luftstreitkräfte sichtbar. 

Ein Industrieteppich, der die Kriegschäden aus dem Zweiten Weltkrieg dokumentiert, ergänzt künftig die Schau im Stadtmuseum Ludwig Erhard. Historikerin Barbara Ohm finanzierte die Herstellung, Stadtheimatpfleger Alexander Mayer war ebenso begeistert wie Herrmann Huber vom Stadtplanungsamt und Museumsleiter Martin Schramm (v. li.). Foto: Wunder

Ein Industrieteppich, der die Kriegschäden aus dem Zweiten Weltkrieg dokumentiert, ergänzt künftig die Schau im Stadtmuseum Ludwig Erhard. Historikerin Barbara Ohm finanzierte die Herstellung, Stadtheimatpfleger Alexander Mayer war ebenso begeistert wie Herrmann Huber vom Stadtplanungsamt und Museumsleiter Martin Schramm (v. li.). Foto: Wunder

„Fürth wurde entgegen der landläufigen Meinung nämlich sehr wohl getroffen“, sagt Museumsleiter Martin Schramm, schränkt aber ein: „Natürlich lange nicht so schwer wie Nürnberg.“ Anders als in der Nachbarstadt gab es weitaus weniger komplett ausgebombte Gebäude. Viele leichte und mittlere Schäden, wie abgedeckte Dächer oder zersplitterte Fensterscheiben wurden umgehend behoben, die Häuser blieben also bewohnbar.

„490 Mal wurde in der Kleeblattstadt während des Zweiten Weltkriegs Luftalarm ausgelöst“, weiß Schramm. 15 Mal nahmen alliierte Bomber die Stadt tatsächlich unter Beschuss. Eine der folgenschwersten Attacken jährte sich am 20. Februar zum 70. Mal. Der Angriff galt dem Rüstungsbetrieb Bachmann & Blumenthal beim Flugfeld auf der Hardhöhe. Die Bomben beschädigten jedoch nicht nur das Werk schwer, sondern zerstörten unter anderem viele Häuser der benachbarten Siedlung. Etliche Menschen kamen ums Leben. Schramm zufolge starben zwischen 1943 und 1945 fast 500 Fürtherinnen und Fürther bei Luftangriffen, der letzte erfolgte wenige Wochen vor Kriegsende im April 1945.
 
Laut Schramm erfassten in den 1940er Jahren Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Schäden nach jedem Luftangriff genauestens. Diese Listen holte er aus dem Archiv und gab sie an Hermann Huber vom Stadtplanungsamt weiter, der  den farbigen Stadtplan, der nun auf einen Industrieteppich gedruckt worden ist, erstellte.
Sämtliche Gebäude, die im Krieg Schäden davongetragen haben, wurden farblich gekennzeichnet. Rot bedeutet eine totale Zerstörung, blau schwere Treffer mit einer Schadensumme von 10 001 bis 30 000 Reichsmark, gelb mittlere Schäden (1001 bis 10 000 Reichsmark) und grün leichte Schäden (101 bis 1000 Reichsmark).

Begeistert von dem Projekt war auch die Fürther Historikerin Barbara Ohm: Sie übernahm die Herstellungskosten für den Teppich. „Mit guter Zusammenarbeit kann man eben viel erreichen“, freut sich der Museumsleiter.

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