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12.8.2016 - Integration

Die aktuelle Flüchtlingssituation im Überblick

Unter dem Eindruck der Gewalttaten von Flüchtlingen in Würzburg und Ansbach haben die Stadt und die Flüchtlingshilfe Fürth, die in einem Steuerungskreis die Arbeit mit den Asylsuchenden koordinieren, zu einem Informationsgespräch zur momentanen Situation vor Ort eingeladen. Themen waren neben aktuellen Zahlen und der Sicherheitslage auch die Frage, wie ehrenamtliche Flüchtlingshelferinnen und – helfer auf die jüngsten Anschläge reagieren.

Foto: Fürther Nachrichten / Hans-Joachim Winckler

"Derzeit haben wir einen leichten Anstieg an Neuzugängen zu verzeichnen", berichteten Sozialreferentin Elisabeth Reichert und Michaela Vogelreuther, Leiterin des Amtes für Soziales, Wohnen und Seniorenangelegenheiten. Im ehemaligen Möbelhaus Höffner, das als Außenstelle der Zentralen Aufnahmeeinrichtung (ZAE) in Zirndorf dient, seien derzeit rund 270 Asylsuchende untergebracht. Zwar sei man von den Spitzenzeiten, als bis zu 800 Menschen einquartiert wurden, weit entfernt, doch nachdem die niedrigste Belegungszahl bei 150 lag, werden aktuell wieder rund 30 Männer, Frauen und Kinder Fürth zugewiesen. In den acht Gemeinschaftsunterkünften, die sich in Regie der Stadt befinden, finden derzeit 457 Personen und in den fünf der Regierung von Mittelfranken unterstellten Einrichtungen 764 ein provisorisches Zuhause. Inklusive der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen halten sich derzeit rund 1600 Flüchtlinge in Fürth auf.

Dass sich die Sicherheitslage in den vergangenen Monaten laut Reichert nicht verschlechtert habe, bestätigte ihr auf Nachfrage der Fürther Polizeichef Peter Messing. So sei nach dessen Angaben die Lage in der Kleeblattstadt nach wie vor ruhig, auch wenn Vorfälle wie Diebstähle, Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen in den Flüchtlingsunterkünften polizeilich erfasst sind. "Viele der Menschen, die zu uns kommen, sind vor Krieg geflohen und kommen mit falschen Versprechungen zu uns. Sie wollen sich hier schnell ein neues Leben aufbauen, arbeiten und eine Wohnung finden und sind gefrustet, wenn die Entscheidung über ihren Asylantrag lange dauert", erklärte Reichert.

Auch wenn der große Zustrom der vergangenen Jahre weniger geworden ist, gibt es für Hauptamtliche weiterhin viel zu tun. Während zunächst die Betreuung im Vordergrund stand, geht es jetzt vor allem um die Integration, wie Christian Hoffmann vom Caritasverband Fürth berichtete. Doch leider fehle wichtiges Personal. „Pro Unterkunft haben wir einen Sozialpädagogen, der als wichtiger Ansprechpartner für die Asylsuchenden agiert.“ Das entspreche einer Betreuungsquote von eins zu 220. Eine deutliche Differenz zu dem von der Bundesregierung vorgegebenem Ziel eins zu 150.

Wichtige Unterstützung bei der Integrationsarbeit leisten die rund 500 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in Fürth, die sich in vielen Flüchtlingsprojekten wie Sprachkursen oder Kinderbetreuung engagieren. Ihre Zahl sei auch nach den schrecklichen Ereignissen in Köln, Würzburg oder Schwabach nicht gesunken, betont Ute Zimmer vom Freiwilligenzentrum, dennoch seien die Gewalttaten auch Thema unter den vielen Helferinnen und Helfern gewesen. "Durch den persönlichen Umgang mit den Flüchtlingen sehen das die Ehrenamtlichen aber mit einem differenzierten Blick." Viel größer sei die Angst, dass psychische Probleme oder Radikalisierungstendenzen übersehen werden könnten.

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