Während in ganz Bayern die Schülerzahlen sinken, kann die Stadt Fürth erneut einen Rekord verzeichnen: Für 1075 Mädchen und Jungen – und somit 24 mehr als im Vorjahr – beginnt am 12. September der „Ernst des Lebens“. „Die wichtigen Investitionen, die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, Pausenhofgestaltungen und Erweiterungen in den vergangenen Jahren sind somit mehr als gerechtfertigt“, betonte Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun bei einem Pressetermin, bei dem er über die aktuellen Schüler- und Betreuungszahlen informierte.
Attraktive und zeitgemäße Bedingungen für schulisches Lernen und Arbeiten zu schaffen, seien zudem als Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Stadt Fürth zu verstehen.
Mammutprojekte, die in den kommenden Jahren anstehen, sind laut Braun die Sanierung des Helene-Lange-Gymnasiums, für die 27 Millionen Euro veranschlagt sind, und die Erweiterung der Pestalozzi-Schule durch ein Modulgebäude, das mit über vier Millionen Euro zu Buche schlägt. Zudem werde dringend an weiteren Standorten Platz benötigt, um den Ausbau von Ganztagesschulen weiter voranzutreiben oder weitere Betreuungsplätze zu schaffen.
Um auch nach Unterrichtsschluss Kinder angemessen zu versorgen, stehen aktuell 4125 Plätze und damit erneut knapp 200 mehr als im Vorjahr zu Verfügung. Besonders erfreulich: Neben dem Angebot des „Bündnis für Familien“ wird es auch weiterhin Ferienbetreuungsmöglichkeiten an der Grundschule Hans-Sachs-Straße, im Hort der Chapel Fürth, an den Grundschulen in Burgfarrnbach und in der Pestalozzistraße geben. Auch die neuen Standorte Friedrich-Ebert-Schule, Luise-Leikam-Schule und Grundschule Rosenstraße werden sehr gut angenommen und durch ein weiteres Angebot im Fürther Westen an der Adalbert-Stifter-Schule ergänzt.
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Das Gebäude der Farrnbachschule in Unterfarrnbach ist aufwändig saniert worden, um optimale Lern- und Betreuungsmöglichkeiten zu bieten. Archivfoto: Gaßner
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Besonderes Augenmerk legt die Stadt seit Jahren auf den Ausbau von Ganztagesschulen. So gibt es ab heuer an allen acht Mittel-, beiden Real- und nahezu allen Grundschulen, an beiden Förderzentren sowie an allen Gymnasien Angebote der offenen und gebundenen Ganztagesschule, die derzeit von 2780 Kindern und Jugendlichen in insgesamt 165 Klassen bzw. Gruppen genutzt werden. „Wir dürfen bei den Anstrengungen zur Weiterentwicklung unserer Schullandschaft nicht nachlassen“, betonte Braun. Gerade die Entwicklung hin zur Ganztagesschule müsse auch eine neue pädagogische Qualität mit sich bringen, um den gesellschaftlichen Anforderungen an Bildung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ganz besonderer Weise Rechnung zu tragen.
Die weltweiten Flüchtlings- und Migrationsbewegungen stellen auch die Schulen vor besondere Herausforderungen. Rund 40 Prozent der ABC-Schützen in Fürth sind Kinder mit Migrationshintergrund – Tendenz steigend. Und auch in den weiteren Jahrgangsstufen bis hin zur Berufsschule spielen Angebote der Integration und Sprachförderung eine immer wichtigere Rolle. So gibt es ab heuer insgesamt 20 Übergangsklassen und weitere 15 an den Berufsschulen für berufsschulpflichtige Asylbewerber bzw. neu Zugewanderte. „Mit der Einrichtung eines gebundenen Ganztagesangebots im Bereich von Übergangsklassen an der Grundschule Frauenstraße gehen wir hier erstmals einen neuen Weg, um mit bestmöglicher Förderung von Anfang an Sprache, Bildung und Teilhabe für alle Mädchen und Jungen, egal welcher Herkunft, sicherzustellen“, so Braun.
„Wir hoffen, mit unserem besonderen Engagement bessere Bildungs- und damit auch Lebenschancen für junge Menschen in unserer Stadt ermöglichen zu können. Wir sind damit sowohl bei der Weiterentwicklung der Ganztagesschulen als auch der Betreuungsangebote in der Bildungsregion Fürth ganz vorne mit dabei und für die Herausforderungen, die im neuen Schuljahr vor uns liegen, gut gerüstet“, so Brauns Fazit.
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