4.6.2019 - Kunst & Kultur
Schauen, entdecken und selbst gestalten

Für das Team der kunst galerie fürth (kgf) war der Wegfall des kunstpädagogischen Werkraums im Untergeschoss der Galerie ein herber Verlust: Im Januar 2018 musste er aus Brandschutzgründen geschlossen werden. Nun kann dieser Ausfall endlich kompensiert werden: Galerieleiter Hans-Peter Miksch und seine Stellvertreterin Rebecca Suttner haben gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Jung und Kulturreferentin Elisabeth Reichert den KunstWerkRaum eröffnet.

Endlich wieder Platz zum kreativen Gestalten: Kulturreferentin Elisabeth Reichert, stellvertretende Galerieleiterin Rebecca Suttner und Galerieleiter Hans-Peter Miksch (v. li.) vor dem neuen „KunstWerkRaum“. Foto: Birner

Mit einem neuen kunstpädagogischen Vermittlungskonzept in eigenen Räumlichkeiten, das Suttner entwickelt hat, will das Team der kgf verstärkt Kinder, Jugendliche und junggebliebene Erwachsene ansprechen. Getreu dem Motto „Mehr Raum = Mehr Zeit für Kunst“ können Schulklassen, Gruppen und Vorschulkinder künftig nach einem Rundgang durch die jeweilige aktuelle Ausstellung zeitgenössischer Kunst am Königsplatz 1 im KunstWerkRaum selbst kleben, basteln, malen und schneiden.  Das lichtdurchflutete Atelier liegt in der Geleitsgasse 4, etwa fünf Minuten Fußweg vom Königsplatz entfernt.

Der Raum hat etwa 125 Quadratmeter, ist mit großen Fenstern ausgestattet und am verkehrsberuhigten Vorplatz mit dem Synagogendenkmal gelegen. Ebenerdig befinden sich der eigentliche, großzügige Arbeitsbereich sowie ein kleinerer Nebenraum. Im Untergeschoss sind der Lagerbereich und die Toilette zu finden.

Jung ist froh, „dass es gelungen ist, den Engpass in der Galerie auflösen zu können und Räumlichkeiten innerhalb eines gewissen Radius gefunden zu haben.“  Die Kunstpädagogik, erklärte Suttner, stellt ein wichtiges Standbein der Galeriearbeit dar und ist vor allem bei Schulen und Kindergärten in der Kleeblattstadt als Besuchsziel fest etabliert. Etwa ein Drittel der Gesamtbesucherzahlen mache die Teilnahme am Vermittlungsprogramm aus, „bei einzelnen Ausstellungen sogar die Hälfte“, so Suttner. Weitere beeindruckende Zahlen: Seit Beginn der Galerie haben 35 000 Menschen die Einrichtung besucht; im Durchschnitt kommen jährlich 2200 Kinder und Jugendliche ins Haus – „das bedeutet, dass jedes Kind während seiner Schullaufbahn einmal hier war“, so Suttner.

Mit der aktuellen Ausstellung „Existenz und Petitessen – 25 Jahre Tonto“ zum Thema Comic (bis 16. Juni) hat die städtische Galerie den Betrieb des KunstWerkRaums aufgenommen. Aufgrund des nötigen Fußweges wurde die Dauer des Vermittlungsangebots von 90 auf 120 Minuten erhöht, erklärte Reichert. Die zusätzliche Zeit wird dem Gestaltungsteil zugeschlagen und erfüllt damit einen Wunsch, der bei einer Umfrage 2017 von den Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern mehrfach geäußert wurde, wie Suttner erläuterte. Der Preis des Angebots bleibt unverändert bei drei Euro pro Person (Begleitpersonen frei; Kleingruppen bis zehn Personen zahlen einen Pauschalpreis von 30 Euro).

„Der KunstWerkRaum bietet aufgrund seiner Größe und Raumaufteilung nun auch Potenzial für zusätzliche Angebote, die früher nicht möglich waren“, kündigte Galerieleiter Miksch an. Im Juli etwa startet eine neue Reihe in Kooperation mit der Fachstelle Seniorenarbeit und dem Kulturausschuss des Seniorenrates: ein Atelierkurs für Menschen 55+.         

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