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29.9.2020 - Stadtnachricht

Denk- und Mahnmal für eine bessere Welt

Ein neues Denkmal erinnert an Dr. Rudolf Benario und Ernst Goldmann. Die jungen Männer wurden am 12. April 1933 als erste Fürther Bürger von den Nazis im Konzentrationslager Dachau ermordet.  Über 80 Jahre symbolisierten drei Birkenbäume, die Benario und Goldmann um 1930 an der Uferpromenade pflanzten, die Erinnerung. 2017 wurden sie mutwillig so brutal beschädigt und geschändet wurden, dass sie schließlich gefällt werden mussten. Auch die seit 2007 dort angebrachte Gedenktafel wurde wiederholt Ziel rassistischer Schmierereien.

Sie schilderten die grausamen Ereignisse, die dem kurzen Leben Benarios und Goldmanns ein grausames Ende setzen, sehr eindrücklich: die Mitglieder des Jugendensembles des Fürther Stadttheaters. Foto: Kramer

Einstimmig hatte der Stadtrat vergangenes Jahr beschlossen, die beiden Metallkünstler Uwe Weber und Roland Hermann aus Langenzenn mit einem vandalismussicheren Denkmal zu beauftragen. Aus sieben Tonnen Stahl und einer halben Tonne Aluminium haben sie die drei Birken ebenso wieder auferstehen lassen, wie das damalige Bootshäuschen des Kanuclubs, in dem Benario und Goldmann Mitglieder waren. Darin eingelassen sind eine Gedenkschrift und der Schwur von Buchenwald vom 19. April 1945. 

Sie haben ein würdiges Denkmal zur Erinnerung und ein würdiges Mahnmal für Gegenwart und Zukunft geschaffen: die Metallkünstler Uwe Weber (re.) und Roland Hermann. Foto: Kramer

Bei der offiziellen Einweihung am 112. Geburtstag von Rudolf Benario, an der rund 150 Menschen teilgenommen haben, machte Oberbürgermeister Thomas Jung deutlich, dass es ihm „eine Genuugtuung“ sei, dass es der Stadt gelungen ist, dieses eindrucksvolle Denkmal gemeinsam mit dem Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu entwickeln. Damit werde signalisiert, dass Fürth nicht vor rechter Hetze, nicht vor Hass und Gewalt zurückweiche. Der OB dankte allen, die sich hier engagieren, besonders auch den ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Soldnerschule mit ihrem damaligen Lehrer Manfred Lehner, die vor Jahren schon dafür sorgten, dass die eingangs erwähnte Gedenktafel an der Uferpromenade für die beiden jungen Kommunisten jüdischen Glaubens aufgestellt werden konnte. Große Dankbarkeit und Freude für das Denkmal drückten auch Nachkommen von Ernst Goldmann in einem Schreiben aus und appellierten an die Gesellschaft: „Wir müssen tief verinnerlichen, dass jeder Mensch den gleichen Wert hat.“

Im Anschluss an die Einweihungsfeier war Esther Bejarano auf Einladung des Fürther Bündnisses gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu Gast im Kulturforum. Die 95-jährige Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau las aus ihren bewegenden Erinnerungen, bevor die Band „Microphon Mafia“ musikalisch für eine gerechte Welt ohne Hass und Ausgrenzung plädierte.

 

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