22.8.2007 - Soziales & Gesundheit
Zukunftsvertrag unterzeichnet

Die Zukunft des Klinikums unter kommunaler Trägerschaft ist bis 2015 gesichert. Die Stadt, die Gewerkschaft ver.di, die Ärztevertretung Marburger Bund und der Personalrat des Krankenhauses unterzeichneten einen entsprechenden Vertrag. Darin ist festgelegt, dass die mehr als 1600 Beschäftigten – ob Krankenschwester oder Chefarzt – drei Jahre lang auf drei Prozent ihres Gehaltes verzichten. Die Ersparnis von etwa fünf Millionen Euro und dieselbe Summe aus dem städtischen Etat werden in die Ausstattung des Klinikums investiert, um so die Zukunftsfähigkeit und eine effiziente und qualitativ hochwertige Patientenversorgung dauerhaft zu sichern.

Die Zukunft des Klinikums
ist nach der Vertrags-unterzeichnung gesichert.

Foto: Mittelsdorf

Vorausgegangen waren zähe Verhandlungen und eine Diskussion, die sich über Jahre hinweg gezogen hat. Mit dem so genannten Zukunftssicherungsvertrag habe man nach den Worten des ver.di-Tarifkommissionsmitglieds Kamran Salimi nun aber eine Situation, die in Deutschland einmalig und richtungweisend sei. „Der Gehaltsverzicht ist sicher ein Vertrauensvorschuss der Angestellten“, sagte er.

Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung bedankte sich bei allen Beteiligten für die „extrem sachorientierten Verhandlungen“, die in diesem Jahr „flott zu Ende“ geführt wurden. Er freue sich über den sehr hohen Zustimmungsgrad von weit über 80 Prozent bei den Beschäftigten: „Das ist alles andere als selbstverständlich, bedenkt man, dass Sie auf einen Teil des Lohns verzichten.“

Mit den nun möglichen Investitionen wird nach Auskunft von Klinikumsvorstand Peter Krappmann eine neue zentrale Notaufnahme eingerichtet. Containerbauten dazu seien bereits geneh­migt. Zudem werde die 30 Jahre alte Küche saniert und ein neues Speisenverteilsystem installiert. Folgen soll dann ein Endo­skopie-Zentrum mit neuester technischer Ausstattung.

Zusammen mit dem schon laufenden Bau eines Parkhauses und der geplanten Frauenklinik sei man gut aufgestellt und hoffe bereits 2009 – dank der Investitionen und dem Entgegenkommen der Mitarbeiter – wieder schwarze Zahlen schreiben zu können.

Ein Anliegen bleibt weiterhin – wie OB Jung betonte – den Landkreis Fürth in die Finanzierung des Krankenhauses einzubinden. Das sei eine Frage der Gerechtigkeit, so das Stadtoberhaupt. Denn immerhin stammen rund 30 Prozent der Patienten aus den Landkreis-Gemeinden.


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