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Die Stadt ist für das neue Schuljahr gerüstet: Wilfried Brehm, Leiter des Staatlichen Schulamtes für Stadt und Landkreis Fürth, Brigitte Löffler, Rektorin der Grundschule Soldnerstraße, ihre Stellvertreterin Sigrid Gottwald und Bürgermeister Markus Braun (v.li.n.re.) freuen sich trotz der großen Herausforderungen auf das neue Schuljahr. Foto: Ebersberger
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Am Dienstag, 12. September, starten insgesamt 1.265 ABC-Schützen in ein "neues Schuljahr". Diese eindrucksvolle Zahl belegt den kontinuierlichen Schülerzuwachs in den zurückliegenden Jahren. Damit beginnen bereits zum zweiten Mal in Folge über 1.200 Schülerinnen und Schüler in Fürth ihre Schullaufbahn, was den Trend zu steigenden Schülerzahlen in der Kleeblattstadt nachhaltig bestätigt. Dem gegenüber steht jedoch ein "struktureller Lehrerman"gel", erklärt der für Schulen und Bildung zuständige Bürgermeister Markus Braun.
Fürth, so Braun, sei als Bildungs- und Schulstandort "ungebrochen attraktiv", weshalb die Stadt den Ausbau der Schulen noch stärker in den Mittelpunkt stellen will. "Umfangreiche Sanierungen, Neubauten und Erweiterungen waren und sind gut investiertes Geld in die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt", so der Schulreferent. Neben den beiden, mit rund 200 Millionen Euro zu Buche stehenden Großprojekten Helene-Lange-Gymnasium und Heinrich-Schliemann-Gymnasium werden in einem Gesamtpaket die Kapazitäten an zehn von insgesamt 14 Grundschulen erweitert. Kurz vor der Fertigstellung ist die rund 3,75 Millionen Euro teure Sanierung der Kiderlin-Turnhalle sowie der Neubau der Dreifach-Turnhalle an der Grundschule Seeackerstraße (ca. 14 Millionen Euro). Das von der Stadt ausgerufene Schulbaujahrzehnt nimmt nun so richtig Fahrt auf.
Investiert wird auch weiterhin in die Schulkinderbetreuung, nicht zuletzt weil im nun beginnenden Schuljahr mit insgesamt 4909 Betreuungsplätzen der "absolute Höchststand in der Stadtgeschichte erreicht wird", so Braun. Dennoch könne allen Schulkindern mit Betreuungsbedarf auch ein entsprechender Platz angeboten werden. In diesem Bereich müssen die gemeinsamen Anstrengungen von Schulen, Schulverwaltungsamt und des Amtes für Kindertagesbetreuung und Ganztagsschule aber weiter verstärkt werden – gerade vor dem Hintergrund des Rechts-anspruches auf Ganztag in der Grundschule ab 2026.
Dynamisch voran schreitet auch der Ausbau der Ganztagesschule. So werden zum Schuljahr 2023/24 an allen acht Mittelschulen, an beiden Förderzentren, an beiden Realschulen, an allen Gymnasien und an nahezu allen Grundschulen Angebote der offenen und gebundenen Ganztagesschule vorhanden sein. Stadtweit besuchen damit 3.769 Kinder und Jugendliche in insgesamt 207 Klassen bzw. Gruppen zukünftig Ganztagesschulen. Gerade die rasante Entwicklung der Schülerzahlen in diesem Bereich unterstreicht diese entscheidende Weiterentwicklung der Schullandschaft in allen Schularten.
Der Schuh aber drückt vor allem beim strukturellen Lehrermangel. Da habe das bayerische Kultusministerium in den vergangenen Jahren seine Hausaufgaben eher mangelhaft erledigt, zu oft lag es mit seinen Bedarfsprognosen daneben, beklagt der Schulreferent. Ohne den Einsatz von externen Kräften wäre ein reibungsloser Unterricht so gut wie nicht möglich. Doch diese müssen erst eingearbeitet, angelernt und in den Unterrichtsalltag eingebunden werden. Unterstützung gibt es dabei in verschiedenster Form auch vom Schulamt, wie Wilfried Brehm versichert. Doch nicht alle sind dem anspruchsvollen Berufsbild gewachsen. Das weiß auch Brigitte Löffler. Es gäbe zwar immer wieder "talentierte Perlen" unter dem externen Personal, doch hätten etliche auch große Schwierigkeiten im Schulalltag zurechtzukommen, so die Rektorin der Grundschule Soldnerstraße. Der Lehrerberuf müsse deshalb wieder attraktiver werden, fordern Braun, Löffler und Brehm einig. Da werden Löcher oft nur notdürftig gestopft, dabei haben Kinder und Jugendliche das unabdingbare Recht auf professionelle Bildung und Ausbildung.
Aufpassen müsse man auch, "dass die soziale Schere nicht weiter auseinander geht", warnt Markus Braun. Bildung und Teilhabe müsse unter den aktuellen Herausforderungen sichergestellt sein. So müssen die Schulen und Bildungseinrichtungen junge Menschen kompetent auf die Herausforderungen einer "Digitalen Gesellschaft" in Gegenwart und Zukunft vorbereiten können. Zwei Millionen Euro jährlich investiert hier die Stadt Fürth.
"Wir hoffen, mit diesem besonderen Engagement im Bildungsbereich im neuen Schuljahr wieder bessere Bildungs- und damit auch Lebenschancen für junge Menschen in unserer Stadt zu schaffen. Die Versorgung aller Schulkinder ist auch im kommenden Schuljahr in unserer Kleeblattstadt sichergestellt", so das Fazit von Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun.
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