Vor 100 Jahren wäre es fast so weit gekommen, dass Fürth als selbstständige Stadt nicht mehr existierte. Denn: Im Dezember 1921 stimmte der Fürther Stadtrat, auf Empfehlung des damaligen Oberbürgermeisters Robert Wild, mehrheitlich für die Eingemeindung in die Stadt Nürnberg. Gegen dieses unerhörte Vorhaben stemmten sich aber einige aufrechte Fürtherinnen und Fürther, die die Aufgabe der Selbstständigkeit unbedingt verhindern wollten.
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Illustration: Birner
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In kürzester Zeit mobilisierten sie die Bürgerschaft und leiteten ein Volksbegehren ein, bei dem am 22. Januar 1922 schließlich 65 Prozent der Fürther Bevölkerung gegen die beabsichtigte Eingemeindung stimmte. Fürth war gerettet und wurde nicht zu einem Stadtteil der Noris.
Dass dieses Unheil an der Kleeblattstadt vorbeiging und Fürth zum Glück Fürth geblieben ist, soll in diesem Jahr augenzwinkernd gefeiert werden. So zeigt das Stadtmuseum von Donnerstag, 20. Januar, bis Sonntag, 11. September, die Sonderausstellung „Fürth & Nürnberg – 100 Jahre gescheiterte Vereinigung – hunderte Jahre gemeinsame Geschichte“. Zum Jahrestag der verhinderten Eingemeindung am Samstag, 22. Januar, präsentiert sich die Kleeblattstadt von 17 bis 22 Uhr in seinen Stadtfarben. Dabei erstrahlen Bereiche des Rathauses, der Feuerwache, des Bahnhofs, der Comödie, des Stadttheaters, des Amtsgerichts, der Kirchen Unsere Liebe Frau und St. Michael, des Kulturforums, des Sozialrathauses, des Technischen Rathauses, der Volkshochschule und der Innenstadt-Volksbücherei im weiß-grünen Licht.
Auf dem Programm stehen weiter ein Kunsthappening am Samstag, 14. Mai, zwischen Stadttheater und der Kirche Unsere Liebe Frau, ein Sing-In mit Fürther Liedern im Stadtpark am Sonntag, 17. Juli, sowie eine Performance der Bürgerbühne des Stadttheaters und Stadtführungen. Zum Fürther Stadtgeburtstag im November 2022 steht schließlich die von Künstlern gestaltete Gebäudeillumination „Fürther Glanzlichter“ ganz unter dem Thema der verhinderten Eingemeindung.
Alle Infos zum Programm gibt es unter www.fuerth.de/eigen.
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