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20.7.2010 - Stadtnachricht

Ehrenbrief für Willi Glaser

Trotz schlimmer Erfahrungen im Nationalsozialismus hat Willi Glaser seine Heimatstadt Fürth nie in einem schlechten Licht erscheinen lassen. Mit dem Ehrenbrief der Stadt bedankte sich Oberbürgermeister Thomas Jung bei dem 89-Jährigen für sein außergewöhnliches Wohlwollen.

Oberbürgermeister Thomas Jung überreicht Willi Glaser im Rathaussaal den Ehrenbrief der Stadt Fürth. Foto: Bidner-Wunder

Glaser konnte kurz vor Kriegsausbruch 1939 nach Belfast (Nordirland) fliehen. Er trat in die polnische (Exil-) Armee ein und landete mit dem kanadischen Kontingent 1944 in der Normandie zur Befreiung Europas. Da seine Familie verschollen war, ließ er sich nach dem Krieg in Kanada nieder. Nach einem geschäftlich erfolgreichen Leben widmete er sich im Alter intensiv seiner Vergangenheit und der Frage: Wie konnte es zum Holocaust kommen? Schon 1998 ini­ti­ierte er die Schenkung wertvoller hebräischer Drucke durch das Archiv des Canadian Jewish Congress an das Jüdische Museum Franken, für das er sich auch durch mehrere Online-Publikationen zur fränkisch-jüdischen, insbesondere der Fürther Geschichte verdient gemacht hat. 2007 beteiligte er sich am Zeitzeugen-Projekt der Leopold-Ullstein Schule.

Zurzeit erforscht Willi Glaser das Schicksal seiner nach Izbica deportierten und ermordeten Mutter. „Der Fürther Willi Glaser steht exemplarisch für ein Schicksal in einer beispiellosen geschichtlichen Zäsur. Indem er selbst diese Zäsur bewältigt, hilft er uns, sie zu bewältigen“, sagte Jung bei der Übergabe des Ehrenbriefs. Glaser, der zusammen mit Henry Kissinger die Schulbank gedrückt hat, war mit seiner Nichte und seiner Schwester Lotte Black in Fürth zu Besuch. Während Glaser schon öfter in die Kleeblattstadt zurück gekehrt war, war es für die 84-Jährige, die in Israel lebt, der erste Besuch seit 72 Jahren. Besonders bewegt hat sie, dass sie im Altstadthotel in der Blumenstraße übernachteten – dem Geburtshaus ihrer Mutter.

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