18.10.2002 - Stadtnachricht
Hohe Auszeichnung für Altoberbürgermeister
Im Schloss Burgfarrnbach hat Alt-OB Wilhelm Wenning bei einer feierlichen Sondersitzung des Stadtrates aus den Händen von Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung die Goldenen Bürgermedaille erhalten. Zahlreiche Ehrengästen - darunter auch die Regierungspräsidenten von Ober- und Mittelfranken Hans Angerer und Karl Inhofer sowie die früheren Stadtoberhäupter Kurt Scherzer und Uwe Lichtenberg - wohnten der Verleihung der nach der Ehrenbürgerwürde höchsten Auszeichnung der Stadt bei.

 

Wilhelm Wenning erhielt von OB Dr. Thomas Jung für seine Verdienste um die Stadt Fürth im Beisein der Alt-OB Uwe Lichtenberg und Kurt Scherzer die Goldenen Bürgermedaille.

Foto: Mittelsdorf

 

In seiner Rede dankte Alt-OB Wenning seiner Familie für die Unterstützung. V. li.: Tochter Ulrike, Gattin Christiane und Sohn Christian.

Foto: Mittelsdorf

 

In seiner Laudatio bezeichnete
OB Jung Wenning als einen der "bedeutendsten Politiker seiner Partei in der Fürther Nachkriegsgeschichte". In den Jahren 1996 bis 2002 habe er wichtige Impulse für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Kleeblattstadt gesetzt. Als Beispiele nannte Jung die Ansiedlung der universitätsnahen Einrichtungen Ultrafeinfocus-Röntgenzentrum des Fraunhofer Instituts für integrierte Schaltungen sowie den Forschungsbereich Neue Materialien, die Sanierung des Berolzheimerianums, die Eröffnung des Hauses der Volkshochschule, das Jüdische und das Rundfunkmuseum. Auch die umfassende Renovierung des Stadttheaters und die Einrichtung einer städtischen Galerie seien unter seiner Ägide auf den Weg gebracht worden.


Besonders hob das amtierende Stadtoberhaupt die vertrauensvolle Zusammenarbeit des Alt-OBs mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und seine Bürgernähe hervor: "Wilhelm Wenning hat in seiner Amtszeit auch ein Stück weit ein bürgerfreundliches Bild eines Oberbürgermeister geprägt. Er ging stets aufgeschlossen und vorurteilsfrei auf seine Mitmenschen zu. Kein Bürger musste das Gefühl haben, vor einer abgehobenen Person zu stehen. Trotz hoher Ämter hat Wilhelm Wenning nie die Bodenhaftung verloren." Geschätzt habe er auch stets den Humor und die politische Fairness seines Amtvorgängers. Jung erinnerte auch an die Vielzahl der Funktionen, die der Alt-OB in überregionalen Gremien eingenommen hat und an sein Engagement bei der Stärkung der Kommunalen Selbstverwaltung.


Bereits im April hatte der Stadtrat beschlossen, die Verdienste Wennings mit der Goldenen Bürgemedaille zu würdigen. In seiner Dankesrede bezeichnete der CSU-Politiker die Auszeichnung als hohe Ehre, da dadurch auch die Anerkennung der politischen Partner zum Ausdruck komme. Er strich die gute Zusammenarbeit im alten Stadtrat heraus. Dass viele einstimmige Beschlüsse gefasst und viele wichtige Weichen gestellt werden konnten, sei der in Fürth traditionell hohen Bereitschaft zum Konsens und zur Verständigung aller Fraktionen zu verdanken.


Ausdrücklich würdigte der Alt-Oberbürgermeister auch die Verdienste seiner Familie, die ihn immer unterstützt habe und ohne die er die Aufgaben, die mit dem Amt verbunden sind, nicht hätte bewältigen können. Als wichtigste Leistungen in seiner Amtszeit nannte er die Konsolidierung des Haushaltes, die Stärkung des Mittelstandes und die Einleitung der Verwaltungsreform. Auch das Thema Innenstadt sei angepackt worden, allerdings bleibe in diesem Bereich noch viel zu tun: "Die Beseitigung der Probleme in der Innenstadt ist eine Aufgabe für viele Legislaturperioden und es werden noch viele Millionen Euro notwendig sein."


In diesem Zusammenhang bat Wenning die Regierung weiterhin Mittel bereit zu stellen und den "Geldsack offen zu lassen". In einem leidenschaftlichen Plädoyer sprach sich der Alt-OB für eine kommunale Finanzreform und die Abschaffung der Gewerbesteuer als Haupteinnahmequelle der Städte aus. Eine bessere Finanzausstattung der Kommunen sei zur Bewältigung der immer zahlreicher werdenden Aufgaben der Städte dringend notwendig.

 

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