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27.11.2007 - Stadtnachricht

Für Toleranz, Traditionen und Umweltschutz

Wie unterschiedlich die Verdienste sein können, für die die Stadt Fürth das Goldene Kleeblatt verleiht, wurde bei der jüngsten Auszeichnung deutlich. Ruth Weiss erhielt die Ehrung von Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung für ihren jahrzehntelangen Kampf gegen Rassismus und Faschismus in Afrika, Professor Hubert Weiger für sein Engagement im Umwelt- und Naturschutz sowie Georg Huber alias "Billiger Jakob" dafür, dass er Werbung im besten sinne für die Michaelis-Kirchweih macht, wo er die Menschen mit flotten Sprüchen unterhält.

Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung (re.) verleiht Goldene Kleeblätter an Ruth Weiss(mi.), Georg Huber („Billiger Jakob“) und Professor Hubert Weiger (v. li.)

Foto: Grodel

Ruth Weiss, geborene Loewenthal, emigrierte als Zwölfjährige mit ihrer jüdischen Familie nach Südafrika, wo sie sich - sensibilisiert durch ihre Erfahrungen in Nazideutschland - gegen Rassenhass und Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung einsetzte. Ihre Waffe war das Wort: "Als politische Kommentatorin für südafrikanische und britische Zeitungen und Rundfunkanstalten haben Sie maßgeblich an der Demontage des Unrechtssystems und damit dem Ende der Apartheid beigetragen", würdigte Jung.

Als nicht schweigende Expertin für Entwicklungs- und internationale Wirtschaftspolitik wurde sie Machthabern gefährlich und erhielt Einreiseverbote in mehrere afrikanische Länder bzw. musste diese verlassen. Ruth Weiss unterstützte den Kampf der schwarzen Frauen nach Gleichberechtigung, bildete eine ganze Generation afrikanischer Journalistikstudenten aus und widmete sich als Autorin immer wieder den Themen Antisemitismus, Ausgrenzung und Intoleranz - immer mit dem Ziel, zwischen Religionen und Menschen zu vermitteln und Grenzen zu überschreiten. Dank ihres Gespürs und guter Kontakte wurde sie zu einer klugen und hoch geachteten Vermittlerin afrikanischen Gedankenguts, afrikanischer Ziele und Strategien.

Georg Huber kennt man besser unter dem Namen "Billiger Jakob", unter dem er seit 50 Jahren auf der Michaelis-Kirchweih und seit fast 60 Jahren auf Volksfesten in ganz Bayern vertreten ist. In der schwierigen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg machte er den Beruf des Marktkaufmanns wieder salonfähig und vertrat die Interessen des Bayerischen Landesverbands 30 Jahre lang in verschiedenen Positionen nach innen und außen.

"Georg Huber versteht es damals wie heute, die Menschen zu unterhalten und die Tradition des Einkaufens auf Märkten am Leben zu erhalten", würdigte das Stadtoberhaupt. Dabei ist es vor allem die einfache Sprache und der treffende Witz, der bei den Menschen ankommt - ganz ohne unnötige Marketingfloskeln. Vom Verband hat Huber alle Ehrungen erhalten, die es gibt, zudem erhielt er 1997 das Bundesverdienstkreuz. Huber versteht es laut Jung Menschen mit einer alten Tradition zu erfreuen und auf diese Weise auch noch Werbung für die Michaelis-Kirchweih zu machen.

Professor Hubert Weiger, der seit bald 29 Jahren in Fürth lebt, engagiert sich seit 1973 im Bund Naturschutz in Bayern (BN) für den Erhalt der Umwelt. Fast 20 Jahre lang war er Beauftragter für Nordbayern, danach zehn Jahre Landesbeauftragter und seit 2002 nun ist er 1. Vorsitzender der Umweltschutzorganisation. Diese steht nach den Worten des Oberbürgermeisters dafür ein, mit einer sachlichen und nachhaltig ausgerichteten Naturschutzarbeit und Informationspolitik dauerhafte Veränderungen im Umweltverhalten zu erreichen. Weiger, der auch Gründungsmitglied des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist, habe Anteil an dem hohen Ansehen der Organisation in Deutschland. Jahrzehntelange ehrenamtliche Engagements in verschiedenen Arbeitskreisen Beiräten, Stiftungen und anderen Institutionen sowie über 340 Veröffentlichungen belegen zudem seinen außergewöhnlichen Einsatz für die Umwelt.

Jung verhehlte nicht, dass der BN und die Stadt Fürth auch unterschiedlicher Meinungen seien. Doch habe man auch oft durch kritische Anmerkungen und Diskussionen Planungen geändert und sei so zu einem besseren Ergebnis gekommen.

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