Liebe Fürtherinnen, liebe Fürther,
Sparrunden gibt es in der Stadtverwaltung notgedrungen seit vielen Jahren. Die jüngste jedoch wurde für alle – Politik, Verwaltung und Bürgerschaft – zu einem wahren Kraftakt. 20 Millionen Euro müssen eingespart werden, um die Handlungsfähigkeit im Fürther Rathaus aufrechtzuerhalten.
Dass der Stadtrat dieser sicherlich umfangreichsten Haushaltskonsolidierung mit sehr großer Mehrheit über fast alle Parteigrenzen hinweg zugestimmt hat, ist für mich ein wichtiges und richtiges Signal in dieser schwierigen Phase. Denn nur gemeinsam, mit einem breiten Konsens, wird es uns gelingen, unsere Finanzen nachhaltig zu sichern und notwendige Projekte, wie in den vergangenen Jahren auch, verwirklichen zu können.
Wo liegen die Gründe für die leeren Kassen in unserer Stadt, die auch die Konjunkturerholung leider noch nicht entscheidend auffüllt? Zum einen in der Finanz- und Wirtschaftskrise, zum anderen aber auch in der wenig komfortablen Einnahmesituation der Stadt Fürth. Anders als vergleichbaren Kommunen fehlen uns die ganz großen Gewerbesteuerzahler beispielsweise aus der Autoindustrie. Verantwortung für die desolaten Städte- und Gemeindefinanzen tragen aber auch Bund, Land und Bezirk, die den Städten gerne neue Aufgaben übertragen, die Finanzierung aber nicht sicherstellen.
Doch handeln müssen wir selbst, und das haben wir getan. Dass bei einer Einsparsumme von 20 Millionen Euro aber Einschnitte in bislang liebgewonnene Dinge unvermeidlich sind, liegt leider auf der Hand. Wir haben jedoch versucht, verantwortungsvoll und gerecht vorzugehen und allen – Politik, Verwaltung und Bürgerschaft – einen Beitrag abzuverlangen. Dankbar bin ich dabei für das durchaus große Verständnis, das uns beispielsweise aus den Reihen der Wirtschaft, aber auch aus den Reihen der Wohlfahrtsverbände oder dem Sportbereich zu den Kürzungen erreicht. Dass einzelne Maßnahmen dabei auf mehr, andere auf weniger Kritik stoßen, ist verständlich.
Bei allen berechtigten Sorgen bin ich aber auch überzeugt, dass wir bereits die berühmte Talsohle erreicht haben und in absehbarer Zeit wieder über mehr Handlungsspielraum verfügen werden. Dafür gibt es auch objektive Indizien. Mussten wir noch 2009 einen Jahresverlust von zehn Millionen Euro hinnehmen, so dürfen wir in diesem Jahr einen Jahresüberschuss von fünf Millionen Euro erwarten.
Allen, die uns auf diesem Weg zum Wohle unserer schönen Stadt mit Rat und Tat unterstützen, herzlichen Dank.
Ihr Dr. Thomas Jung
Wenn Sie mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung in Kontakt treten möchten, schreiben Sie bitte einen Brief an:
Stadt Fürth Bürgermeister- und Presseamt Stichwort: Leserbrief 90744 Fürth
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