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15.2.2012

Liebe Fürtherinnen, liebe Fürther,

nicht erst seit Bekanntwerden der Verbrechen, die die Täter der so genannten „Zwickauer Terrorzelle“ zu verantworten haben, wissen wir, dass in Deutschland rechtsextremes, fremdenfeindliches und antidemokratisches Gedankengut noch immer einen fruchtbaren Boden findet. Leider sind wir auch in Fürth und der Region nicht vor Menschen gefeit, die meinen, dass Hass und Gewalt, Unterdrückung und Terror das Fundament für unser Dasein bilden.

Daher gilt für mich ohne Wenn und Aber: In unserer Stadt gibt es keine Toleranz für Rechtsextremisten oder Neonazis. Ich bin außerordentlich froh, dass diese Haltung – getragen von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis – bei vielen Gelegenheiten engagiert und offensiv verteidigt wird. Denn welche verheerenden Wirkungen Desinteresse, Schweigen und Verharmlosen haben können, mussten wir auch in unserer Stadt, die über viele Jahrhunderte für ihr friedliches Miteinander bekannt war, während der Nazidiktatur leidvoll erfahren.

Deshalb ist die Stadt Fürth heute auch Mitglied in der Allianz der Metropolregion gegen Rechts, deshalb beteiligen wir uns an Bundesprogrammen wie „Vielfalt tut gut!“, deshalb sind wir sehr froh, dass sich Schulen in der Kleeblattstadt als „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ verstehen, deshalb unterstützen wir jedes Engagement, das sich friedlich gegen Rechtsextremismus wendet.

Doch das allein reicht nicht: Jeder von uns muss sich konsequent gegen fremdenfeindliche, rassistische Aussagen und Handlungen verwahren und muss den Mut haben, diese gegebenenfalls auch zur Anzeige zu bringen. Hinweise dazu bitte an die Polizei unter der Rufnummer 21 12-33 33.

Großen Respekt zolle ich dabei jenen Bürgerinnen und Bürgern, die hier seit Jahren mit hohem persönlichen Einsatz unbeirrt Aufklärungsarbeit und Widerstand leisten, allen – zum Teil auch tätlichen – Übergriffen zum Trotz.

Bedauerlicherweise gibt es in unserem Staat immer wieder den Eindruck, dass mit großer Härte gegen engagierte Bürger aus dem linken Spektrum vorgegangen wird ohne Gleichbehandlung von Rechtsextremisten. So jährte sich am 28. Januar zum 40. Mal der Radikalenerlass, der einseitig insbesondere gegen linke Bürgerinnen und Bürger auch aus Fürth angewendet wurde. Altkanzler Willy Brandt hat ihn zu Recht als persönlichen Irrtum bezeichnet. Zugleich aber hat man den Umtrieben und Gefahren von rechts über Jahre und Jahrzehnte hinweg zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Ein überparteilicher Untersuchungsausschuss im Bundestag wird den Hintergründen nachgehen und hoffentlich zu Änderungen führen.

So appelliere ich an Sie alle, aktiv mitzuhelfen, dass unser Fürth eine friedliche, weltoffene und demokratische Heimat für alle Menschen bleibt, die hier leben wollen.

 

Ihr
Dr. Thomas Jung



Wenn Sie mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung in Kontakt treten möchten, schreiben Sie bitte einen Brief an:

Stadt Fürth
Bürgermeister- und Presseamt
Stichwort: Leserbrief
90744 Fürth

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