OB Jung

Hier schreibt der OB



5.12.2007
Bürgerschaftliches Engagement

wenn von bürgerschaftlichem Engagement die Rede ist, ist in erster Linie der Einsatz in einem Ehrenamt bei einem Verein oder einer sozialen Einrichtung gemeint. Das bürgerschaftliche Engagement, das ich in dieser Kolumne ansprechen möchte, bezieht sich aber auf den täglichen Umgang, auf das Miteinander in unserer Gesellschaft.

Viele Probleme, die uns ärgern, uns veranlassen, erboste Leserbriefe zu schreiben oder gar die Polizei einzuschalten, ließen sich aus meiner Sicht durch mehr Aufmerksamkeit, mehr Rücksichtnahme und mehr gegenseitiges Verständnis im Alltag lösen. Ein Beispiel ist das leidige Thema Hundekot auf Gehwegen, Spielplätzen und Anlagen. Ein Problem, das keines wäre, wenn zum einen Hundehalter konsequent die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner aufsammeln würden und andererseits Bürgerinnen und Bürger, die sehen, dass der Nachbar sich nicht daran hält, ihn in einem ruhigen Gespräch darauf hinweisen würden.

In den allermeisten Fällen werden sich hier vernünftige Lösungen und Kompromisse finden lassen, mit denen alle leben können. Das gleiche gilt für Lärmbelästigungen, Behinderungen durch Baustellen, achtlos weggeworfenen Abfall in der Fußgängerzone und ähnliche Dinge mehr, die uns ärgern und stören. Doch auch hier ist meist etwas mehr Gelassenheit oder freundlich vorgetragene Kritik eher angebracht und hilfreicher als harte, unversöhnliche Konfrontation.

Bürgerschaftliches Engagement heißt für mich, seinen Mitmenschen mit Interesse zu begegnen, rücksichtsvoll miteinander umzugehen und kritische Punkte offen anzusprechen. Aus der jährlichen Polizeistatistik weiß ich, dass dies in Fürth sehr gut funktioniert und mit ein Grund ist, dass wir immer wieder mit dem Titel „sicherste Großstadt in Bayern“ ausgezeichnet werden.

Auch bearbeitet unsere Stadtverwaltung Hinweise auf Missstände gewissenhaft, wobei mich manche aber leider nur anonym erreichen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diesen guten Umgang auch weiterhin beherzigen, damit das Miteinander in Fürth deutlich mehr im Vordergrund steht als das Gegeneinander.

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