Jedes Jahr prämiert die Stadt Fassadenrenovierungen von öffentlich einsehbaren, den Charme Fürths prägenden oder unter Denkmalschutz stehenden Häusern. Denn das Stadtbild weiterhin nachhaltig zu verschönern, ist ein erklärtes Ziel der Kleeblattstadt, die bezogen auf die Bevölkerungszahl die höchste Dichte an Baudenkmälern in Bayern und die dritthöchste in ganz Deutschland aufweisen kann.
Und dies verfolgt die Stadt konsequent, wie Oberbürgermeister Thomas Jung bei der offiziellen Fassadenprämierung 2022 betonte. „Die Auszeichnung ist auch eine wichtige Botschaft der Anerkennung und Wertschätzung des Engagements der Eigentümer." Daher habe man nach dem Quelle-Aus – als die Stadt aufgrund der prekären Finanzsituation den Gürtel deutlich enger schnallen musste – die Prämien für die Fassadensanierung nicht eingespart. Zudem sei das vergleichsweise kleine Dankeschön auch ein Anreiz für andere Hauseigentümer, ihre Gebäude zu sanieren. Auch Christine Lippert lobt das Engagement der Hauseigentümer, die sich mit dem Thema Denkmalschutz auseinandersetzen. „Jedes Gebäude hat seine eigene Geschichte, die somit bewahrt wird“, so die Baureferentin.
Für das Jahr 2022 wurden folgende Objekte ausgezeichnet und mit einer Prämie von jeweils 5000 Euro bedacht:
Steubenstraße 27
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Vor dem Gebäude Steubenstraße 27 würdigte Oberbürgermeister Thomas Jung das Engagement der Hauseigentümer. Foto: Gaßner
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Das ehemalige Offizierskasino des Königlich Bayerischen 21 Infanterie-Regimentes stellt ein Hauptwerk des Jugendstils in Fürth dar und gilt als Juwel dieser Epoche. Der Fürther Klaus Zöpfel und seine Frau kauften 2005 das marode Gebäude und verwandelten es in ein wahres Schmuckstück, in dem heute Wohnungen untergebracht sind.
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Als echtes Jugendstil-Juwel gilt die Villa in der Steubenstraße 27. Foto. Gaßner
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Die Eigentümergemeinschaft Steubenpark-Villa ließ die Fassaden des freistehenden Putzbaues mit Rundturm und modernen Dachaufsätzen jüngst nach historischem Vorbild überarbeiten, wobei die Stuckornamentik mehrfarbig abgesetzt wurde.
Blumenstraße 38
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Auch die Fassade des Wohnhauses Blumenstraße 38 wurde aufwändig saniert. Foto: Stadt Fürth, Bauaufsicht
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Der Immobilienspezialist steinundwerk hat das 1872/73 errichtete spätklassizistische Gebäude mit zwölf Wohnungen aufwändig saniert. Hierbei wurde die straßenseitige Sandsteinfassade behutsam gereinigt, restauriert und denkmalgerechte Holzfenster eingebaut. Auch die zweiflügelige Toranlage zeigt sich nun fachgerecht instandgesetzt und bildet somit einen schmuckvollen Akzent innerhalb der klar strukturierten Schaufassaden.
Würzburger Straße 98/100
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In neuem Glanz präsentiert sich auch das Anwesen Würzburger Straße 98/100. Foto: Ebersberger
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Carla und Christian Fuchs haben dem Anwesen Würzburger Straße 98/100 zu neuem Glanz verholfen. „Die Fassaden waren wegen der nahen Straße ganz grau und sind vermutlich noch nie vorher gestrichen worden“, so der Hausherr. Nach ihrer jüngsten Restaurierung konnte das bauzeitliche Erscheinungsbild der Villa auf vorbildlicher Weise bewahrt und für die Zukunft gesichert werden.
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