Nach zwanzig Jahren Gültigkeit muss der Forstwirtschaftsplan in Fürth einer gesetzlichen Verpflichtung zufolge wiederum für die Dauer von zwei Jahrzehnten fortgeschrieben werden. Zentrales Thema ist dabei die künftige Bewirtschaftung des Stadtwaldes. Die Grundzüge der Zielsetzung, die als Basis für das neue Gutachten dienen, stellten Oberbürgermeister Thomas Jung und Stadtförster Martin Straußberger vor Kurzem vor: Einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 1957 zufolge soll die über 550 Hektar große Fläche im Westen Fürths weiterhin vor allem dem Erholungszweck dienen.
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Vom „Steckerlaswald“ zum Mischwald: Junge Laubbäume wie Buchen sollen den Bestand verdichten. Foto: Gaßner
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„Diese Linie werden wir zwar weiterführen, aber das Thema Naturschutz ist uns genauso wichtig“, so der OB. Die Bedeutung des Stadtwaldes für seltene Tiere oder Pilze spiegelt sich laut Forstdirektor Peter Pröbstle vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forste auch darin wieder, dass das Areal als europäisches Schutzgebiet ausgewiesen ist. Neben der Erholungs- und Naturschutzfunktion soll die Holzproduktion weiterhin eine – wenn auch deutlich untergeordnete – Rolle bei den weiteren Planungen spielen.
Konsequent setzt die Stadt in den kommenden Jahren den Umbau vom „Steckerlaswald“ zu einem klimatoleranten Mischwald aus Kiefern, Buchen und Eichen fort. Dafür wurden in den vergangenen fünf Jahren 40 000 Jungpflanzen gesetzt und der Waldanteil insgesamt um 71 000 Quadratmeter seit 2007 vergrößert.
Einen ersten Überblick über den Pflegezustand des Gebiets verschafft sich derzeit die Forstsachverständige Gisela Wenig, die das Gutachten für den Forstwirtschaftsplan erstellt. Ihr erstes Fazit: Der gesamte Stadtwald befindet sich in einem bemerkenswerten Pflegezustand. Und auch Pröstele lobt die klare Prioritätensetzung der Stadt – nicht umsonst habe Fürth 2009 den Bayerischen Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung erhalten.
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