22.8.2016 - Bauprojekte
Baustellen bestimmen derzeit das Stadtbild

Während bei den alljährlichen Baustellentouren mit Oberbürgermeister Thomas Jung in der Vergangenheit vor allem die Expansion zahlreicher Fürther Gewerbebetriebe und Wohnprojekte im Vordergrund standen, drehte sich diesmal alles um Sonderbauvorhaben, die an vielen Standorten das Fürther Stadtbild verändern.

An vielen Ecken wird derzeit in Fürth gebaut – sowie am Kavierlein, wo neben Wohnungen die Pflegeeinrichtung Care Center errichtet wird. Foto: Gaßner

An vielen Ecken wird derzeit in Fürth gebaut – sowie am Kavierlein, wo neben Wohnungen die Pflegeeinrichtung Care Center errichtet wird.
Foto: Gaßner

Dass vielerorts gewerkelt wird, ist für Jung ein positives Signal, wie er erläuterte. „Als ich vor Kurzem in unserer Partnerstadt Limoges war, fiel mir auf, dass nirgendwo ein Kran zu sehen war.“ Für den OB ein eindeutiges Zeichen, dass man dort das Vertrauen in den Standort verloren habe. Für den Fürther Bauboom wiederum sind nicht nur Unternehmen verantwortlich. Auch Bund, Land und andere Träger investieren.

Der Ludwig-Erhard-Initiativkreis – zum Beispiel – ist Bauherr des Ludwig-Erhard-Zentrums, das hinter dem Rathaus im kommenden Jahr als Museum, Dokumentation- und Forschungszentrum eröffnet werden soll. 90 Prozent des 15 Millionen teuren Projekts finanzieren der Bund und der Freistaat, zehn Prozent übernimmt die Kommune, wie der OB berichtete. „Wir beteiligen uns einmalig an den Bau-, aber nicht an den laufenden Kosten.“ Die Ausstattung wiederum soll aus privaten Spenden in mehrfacher Millionenhöhe bestritten werden.

In unmittelbarer Nähe entsteht ein Anbau für das Jüdische Museum: Auf rund 900 Quadratmetern soll bis zum Frühjahr 2018 Raum für eine Studienbibliothek, Wechselausstellungen und Veranstaltungen geschaffen werden. Das Investitionsvolumen für das Kulturprojekt beläuft sich auf 6,5 Millionen Euro. Bund und Länder decken 80 Prozent der förderfähigen Baukosten, den Rest übernimmt die Stadt und soll durch eine Spendenkampagne unter dem Motto „Offen für Neues – Open your mind“ gedeckt werden.

Fleißig gewerkelt wird auch in der Fichtenstraße, wo die ehemalige Quelle-Hauptverwaltung als Hauptsitz des Bayerischen Landesamts für Statistik saniert wird. Bis Ende 2016 sollen hier zunächst rund 290 Arbeitsplätze entstehen. Vor Kurzem konnte Richtfest für ein neues sieben Millionen teures Gebäude auf dem Gelände gefeiert werden, in dem weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Platz finden. Insgesamt investiert der Freistaat in die Sanierung des gesamten Ensembles rund 39 Millionen Euro. Nach der endgültigen Fertigstellung 2018 sollen in dem Landesministerium über 500 Frauen und Männer beschäftigt sein.

Im Pflege- und Gesundheitssektor wird ebenfalls kräftig investiert: Das Care Center am Kavierlein soll im Herbst 2017 bezugsfertig sein und die Versorgungslücke für Senioren und Pflegebedürftige im Fürther Norden schließen. Insgesamt 156 stationäre Pflegeplätze, 36 barrierefreie Seniorenwohnungen und eine teilstationäre Tagespflege stehen dann zur Verfügung. Rund 30 Millionen Euro steckt der Bauherr, die BG Immobiliengruppe, in das Projekt. Betreiber und Generalmieter ist die Curanum AG, die bereits mit einer Einrichtung in der Rosenstraße vertreten ist. Und auch auf dem Gelände des Klinikums tut sich einiges: Auf dem Areal der alten Kinderklinik errichtet der Bezirk Mittelfranken für 27 Millionen Euro eine psychiatrische Klinik mit den Therapieschwerpunkten Allgemein-, Geronto- und Suchtpsychiatrie mit 100 Betten. Und für das kommunale Krankenhaus ist – um dem demographischen Wandel gerecht zu werden und weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben – unter dem Titel „Zielplanung 2030“ eine Neuausrichtung und umfassende Sanierung in mehreren Bauabschnitten für rund 100 Millionen Euro in den kommenden Jahren vorgesehen. Geplant ist zunächst ein OP-Neubau mit Platz für weitere Intensiv- und Überwachungsbetten.

„Als neues Aushängeschild der Stadt“ bezeichnete Jung schon jetzt die neue Haupttribüne im Sportpark Ronhof. Das moderne Gebäude, das neben Sitzplätzen und VIP-Räumlichkeiten auch Platz für Kabinen, Schiedsrichter- und Medienräumen bieten soll, wartet zudem mit einem multifunktionalen Saal für bis zu 700 Menschen auf. Für den OB ein idealer Ort, der sich  als Begegnungszentrum für das gesellschaftliche und kulturelle Leben eigne.

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