25.11.2005 - Solarstadt
Breite Basis für Nutzung der Sonnenenergie

Fürth baut seinen Status als eine der führenden Solarstädte in Bayern und Deutschland weiter aus. Zum ersten Mal hat auch mit dem Bauverein eine der Wohnungsbaugenossenschaften der Kleeblattstadt Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf den Dächern von zwei Mietshäusern installiert. Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung sieht darin ein großes Potenzial für die Zukunft und wählte eine Wohnung der Genossenschaft, um zusammen mit dem Solarbeauftragten Johann Gerdenitsch die Solarbilanz 2005 vorzustellen.

Bauverein Vorstände Dr. Jürgen Schmidt (re.) und Benno Ullrich (2. v. re) mit Oberbürger-meister Dr. Thomas Jung (2. v. li.) und Solarbeauftragte Johann Gerdenitsch (li.).

Foto: Mittelsdorf


Das Stadtoberhaupt berichtete, dass in diesem Jahr die Solarstromgewinnung um 900 auf 3065 Kilowatt gesteigert werden konnte. "Sieht man vom Jahr 2003 ab, als die Ein-Mega-Watt-Anlage auf dem Solarberg Atzenhof in Betrieb ging, ist dies die höchste Zuwachsrate, die in Fürth jemals verzeichnet wurde," so Jung.

Als wichtige Entwicklung bezeichnete der OB die Vorreiterrolle, die der Bauverein Fürth mit der in der Kaiser- und Erhard-Segitz-Straße installierten 16,2 Kilowatt-Anlage übernommen hat. Da es nicht unbegrenzt kommunale Gebäude und Einrichtungen gebe, auf denen Solaranlagen errichtet werden können, sei es wichtig, dass auch andere Hauseigentümer auf die alternative Energiequelle setzten. Besonderes Potenzial böten dabei die zahlreichen Fürther Baugenossenschaften, die eine Vielzahl von geeigneten Gebäuden in Fürth ihr Eigen nennen. Die Module der neuen PV-Anlage liefern nach Auskunft von Benno Ullrich, Vorstand des Bauvereins, Strom für drei bis fünf Mietshäuser.

2005 wurden, wie der städtische Solarbeauftragte Gerdenitsch erläuterte, Anlagen die mehr als 450 Kilowattstunden Solarstrom erzeugen, auf Dächern von der Stadt Fürth verwalteten Gebäude in Betrieb genommen. Die größte ist die auf dem Bauhof an der Mainstraße mit 250 Kilowatt. Besonders erfreulich ist für Jung und Gerdenitsch, dass die Stadt mit der 18-Kilowatt-PV-Anlage auf dem Jugendzentrum Lindenhain heuer zum ersten Mal eigene Module ans Netz angeschlossen hat.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist für den OB, dass zum ersten Mal Vereine wie zum Beispiel der Schützenverein Burgfarrnbach und der TV Stadeln, aber auch Unternehmen wie die Firma Spahn in der Kapellenstraße, die Siemens AG in der Würzburger Straße und die Firma Penn in der Hafenstraße PV-Anlagen auf ihren Dächern installiert und damit einen Beitrag für die Solarstadt Fürth geleistet haben.

Etwa 20 PV-Anlagen sind in 2005 auf privaten Wohngebäuden errichtet worden. Die erzeugte Leistung beträgt rund 120 Kilowatt. Ebenfalls im Umfang von etwa 120 Kilowatt haben die landwirtschaftlichen Betriebe Module zur Solarstromgewinnung auf Scheunendächern und Hallen gebaut.

Ullrich kündigte an, dass seine Genossenschaft auch in Zukunft auf die Nutzung von Sonnenenergie setzen wolle. Nächstes geplantes Projekt sind Anlagen auf Häusern auf der Hardhöhe. Der Verein wolle mithelfen, dass sich Fürth zur Solarstadt Nummer Eins entwickle.

Auch OB Dr. Jung betonte, den eingeschlagenen Weg fortsetzen zu wollen. Denn bei der Nutzung der Sonnenenergie gebe es gleich drei Gewinner: die Investoren, die mit einer relativ hohen Rendite rechnen können, der Fürther Arbeitsmarkt, weil immer mehr Arbeitsplätze entstehen wie die Beispiele Siemens (Wechselrichter) und Flabec (Solarspiegel) zeigen und schließlich die Umwelt durch die Verminderung des CO2-Ausstoßes.
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