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2.3.2005 - Umwelt

Förderprogramm zur Quecksilbersanierung

Mit dem Abschluss des Förderprogramms zur Erfassung, Erkundung und Sanierung ehemaliger Quecksilber-Spiegelfabriken hat die Stadt Fürth ein wichtiges Kapitel Stadtgeschichte aufgearbeitet. 16 belastete Anwesen wurden dabei von dem schädlichen Schwermetall befreit, das vor allem im Bodenfüllsand, in Bodendielen, Balken, Wand und Deckenputzen festgestellt wurde.

Ausgangspunkt waren die Klagen städtischer Mitarbeiter im ehemaligen Amtshaus am Kohlenmarkt, über gesundheitliche Beschwerden, wie Umweltreferent Christoph Maier beim Pressetermin vor Ort erläutert. Bei Raumluftmessungen im Amtshaus, in dem sich einst die vermutlich größte Quecksilber- Spiegelfabrik befand, seien teils deutlich erhöhte Raumluftgehalte festgestellt worden.

Fürth nahm im 19. Jahrhundert in der Quecksilber-Spiegelproduktion eine führende Stellung auf dem Weltmarkt ein und verarbeitete für rund 500 000 Quadratmeter Spiegelfläche 60 bis 70 Tonnen Quecksilber pro Jahr. Die gleiche Menge würde für die Produktion von 50 Millionen Quecksilber-Fieberthermometern ausreichen, wie Thomas Merten vom Amt für Umweltplanung vorrechnet.

Er hat das Thema von Anfang an betreut. Wegen Fürths Geschichte musste die Verwaltung also von einer Kontamination weiterer Häuser ausgehen. Recherchen im Stadtarchiv und Gebäudeuntersuchungen von 1991 bis 1993 brachten schließlich 45 unterschiedlich belastete Altstandorte ans Licht. Fürth entschied sich, es nicht bei Hinweisen an die Eigentümer zu belassen, sondern selber aktiv zu werden – auf freiwilliger Basis. Da vergleichbare Sanierungsverfahren nicht existierten, gab die Stadt im März 1993 eine Modellstudie in zwei Anwesen der Blumenstraße in Auftrag, die im April 1995 abgeschlossen wurde.

Die Quecksilberstudie mit Gesamtkosten von 1,37 Millionen Euro wurde mit finanzieller und fachlicher Unterstützung der Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern mbH (GAB mbH) und des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen (StMLU) abgewickelt (60 bzw. 30 Prozent Beteiligung) und fand bundesweite Beachtung. Parallel machte sich die Stadt Fürth bei der GAB mbH für ein Förderprogramm zur Unterstützung aller betroffenen Hauseigentümer stark. Von 30 untersuchten Anwesen wurden 16 mit einer Gesamtsumme von 3,1 Millionen Euro vollständig oder teilweise saniert.

Von den 1,17 Millionen Euro Zuschüssen trug die Stadt Fürth knapp 300 000 Euro, die Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern mbH (GAB mbH) 870 000 Euro. Den Rest brachten die Hausbesitzer auf. Bei allen Sanierungsobjekten sei der von der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegte Wert von 1 μg/m³ (Millionstel Gramm/ Kubikmeter) für Innenräume erreicht, betonte Merten. Die Räume sind damit wieder uneingeschränkt nutzbar.

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