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31.8.2007 - Solarstadt

Modellprojekt: Sonne kühlt die Büros

Bei 35 Grad Außentemperatur im Sommer ist es meist auch in Büros mit vielen PCs nicht viel kühler. Sonne erzeugt Wärme - das ist nicht erst seit Einführung der Solarthermie bekannt. Aber geht auch der umgekehrte Weg? Kann Solarenergie Kühlen? Die iba AG in der Königswarterstraße, Hersteller hochwertiger Messtechnik- und Automatisierungs-systeme, hat diese Idee jetzt wahr gemacht. Im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung feierten das Unternehmen und die Projektpartner den Start einer solarautarken Kühlanlage.

iba-Chef Horst Anhaus (re.) erläutert Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung die Funktions-weise der neuen solarautarken Klimaanlage, deren Herzstück die Absorptionskälteanlage ist.

Foto: Grodel

Mit diesem Modellprojekt werden die Büroräume für die 50 Mitarbeiter mit einem neuartigen Kühlsystem (eine Absorptionskälteanlage wandelt Wärme in Kälte um) angenehm temperiert - "ohne die trockene Luft herkömmlicher Klimaanlagen, unangenehme Zugluft und all die anderen gesundheitlichen Nachteile", so iba-Vorstandsvorsitzender Horst Anhaus. Wenn im Frühjahr oder Winter nicht gekühlt werden muss, wird die gewonnene Solarenergie für Heizung und Warmwasserbereitung und für das benachbarte Kurbad zur Verfügung gestellt

In Fürth reichen nun - stark vereinfacht ausgedrückt -100 Quadratmeter Flachkollektoren auf dem Dach (52 KW Leistung), Warm- und Kaltwasserspeicher, Pufferschichtspeicher und als Herzstück die Absorptionskälteanlage aus, um 1000 Quadratmeter Bürofläche je nach Bedarf zu kühlen oder zu heizen. Die Gesamtkosten beziffert Projektleiter Henry Regn auf 450 000 Euro, 120 000 Euro fließen aus dem Fördergeldprogramm "Solarthermie2000plus" vom Bundesumweltministerium. Zum Vergleich: Eine herkömmliche Klimaanlage hätte rund 132 000 Euro gekostet. Regn macht jedoch eine interessante Gegenrechnung auf: Stellt man den Mehrkosten die Anschaffungs- und vorsichtig prognostizierten Energiekosten einer herkömmlichen Klimaanlage gegenüber, so rentiert sich die Anlage bereits 2022, also in 15 Jahren - und das bei einem Modellprojekt.

Neben all den Vorteilen ist für iba-Vorstand Anhaus noch ein anderer Aspekt wichtig: Er hofft, mit Hilfe der neuen Technologie branchenweit bekannter zu werden und andere Märkte für das Unternehmen zu erschließen - beispielsweise durch spezielle Hard- und Softwareprodukte, die speziell auf die Einzelkomponenten der solarautarken Klimaanlage abgestimmt sind. Durch eine iba-eigene Steuerung können nicht nur die Messdaten leichter ausgewertet werden, auch eine Fernabfrage wird möglich - beispielsweise von Universitäten wie der TU Ilmenau, die die messtechnische Begleitforschung übernimmt.

Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung zeigte sich begeistert von der innovativen Idee: "Für die Solarstadt Fürth ist ihre Firma eine ungeheure Bereicherung", sagte er und hofft auf viele Abnehmer der Anlage. "Wenn man bedenkt, dass in Südeuropa in fast allen Büros und Wohnungen Klimaanlagen laufen, dann sieht man, welch enormes Potenzial in dem Modellprojekt steckt."

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