23.9.2008 - Solarstadt
Solarbilanz 2007 bestätigt positiven Trend

Fürth bleibt Spitze! Wie bereits im vergangenen Jahr konnte die Kleeblattstadt in der Solarbundesliga ihren dritten Platz (43 Punkte) – nach Ingolstadt (53 Punkte) und Ulm (49) – behaupten. Zwar konnte die Stadt den Entwicklungsschub des Jahres 2006 – damals war ein deutliches Plus von 1,7 Megawattstunden Strom zu verzeichnen – nicht wiederholen, aber mit einer Zuwachsrate von 1,32 Megawattstunden in 2007 gelang es den positiven Entwicklungstrend der vergangenen Jahre fortzusetzen.

PV-Anlagen in allen Südrichtungen zieren die Dächer des Förderzentrums Nord auf dem Gelände des Golfparks Atzenhof.

Foto: Stadt Fürth


Photovoltaik

Mit Ende 2007 sind in Fürth 6,3 Megawatt Photovoltaik-Leistung installiert, aus der eine jährliche Strommenge von etwa 6 Mio. kWh resultiert. Mit dieser Menge können mittlerweile schon fast 1400 Haushalte unserer Stadt mit absolut sauberem, Klima schonendem Solarstrom versorgt werden.

Gemessen am Gesamtstromverbrauch aller privaten und gewerblichen Haushalte sowie der öffentlichen Hand ist das zwar noch ein relativ geringer Anteil von „nur“ 1,3 %, der aber dennoch deutlich und zwar um das Doppelte über dem bundesweiten Durchschnitt von 0,6 % liegt.

Breit gestreut ist die Vielfalt von Akteuren, die sich an der erfolgreichen Solarpolitik der Kommune beteiligen und mit der Errichtung von insgesamt 340 Photovoltaik-Anlagen zu deren Spitzenplatz in der Bundesliga beitragen. An erster Stelle ist es die Stadt selbst, die mit 37 % den größten Anteil an der solaren Gesamtleistung trägt. Allein auf 14 Schulen und Kindergärten sind in den letzten 6 Jahren Photovoltaik-Anlagen mit 630 kW Leistung errichtet worden, hinzu kommen der städtische Bauhof, Objekte des Energieversorgers infra, öffentliche Garagengebäude und schließlich der Solarberg Atzenhof, wo eine ehemalige Mülldeponie zu einem Energieberg umfunktioniert wurde.

19% der Solarenergieleistung befinden sich auf einer Vielzahl von Dächern auf Einfamilienhäusern, sowie auf mehrgeschossigen Wohnungsbauten von Wohnbaugesell- und genossenschaften.

Mit jeweils 17 % sind das Gewerbe und gemeinnützige Vereine an der aktiven Solarstromproduktion beteiligt.

Landwirte tragen mit ertragsstarken und beeindruckenden Photovoltaik-Anlagen vorwiegend auf Scheunendächern im Umfang von 10 % zur Gesamtleistung bei.

Neben dem Solarberg Atzenhof und dem Golfplatz, überschreitet der „Solarpark 1000 Jahre Fürth“, als drittes Großprojekt die Megawatt-Grenze. Das Vorhaben hatte die Kommune anlässlich ihres 1000 Jahre-Jubiläums 2007 initiiert und mit den Kooperationspartnern welivit new energy GmbH, Sparkasse Fürth und der Sunline AG realisiert. Auf 19 öffentlichen und privaten Objekten im Fürther Stadtgebiet unter anderem auf dem Klinikum und dem Förderzentrum Nord wurden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.026 kW installiert.


Solarthermie

Ende 2007 sind in der Solarstadt Fürth 590 Solarkollektoranlagen mit einer Gesamtfläche von 5690 m² installiert. Überwiegend sind es Anlagen im Einfamilienhausbereich, wo sie zumeist der Trink- und Brauchwassererwärmung dienen.

Ziel der Stadt ist es, künftig verstärkt Solarwärmeanlagen im eigenen Gebäudebestand zur Wassererwärmung einzusetzen, aber auch Privateigentümer von unterschiedlichen Gebäuden, von der Nutzung, der Solarthermie zu überzeugen.

Hier konnte 2007 bereits ein großer Fortschritt verzeichnet werden: Die Firma iba AG hat in ihrem Bürogebäude ein Modellprojekt in Betrieb genommen, um den Energiebedarf für Heizung und Warmwasserbereitung zu senken und die Geschäftsräume ohne zusätzlichen Energieverbrauch zu kühlen. Mit Hilfe einer Absorbationskältemaschine kann die durch Solarkollektoren auf dem Dach erzeugte Wärme in Kälte umgewandelt werden. Für dieses innovative, zukunftsweisende Projekt erhielt die iba AG 2007 den Solarpreis der Stadt Fürth.

Die Spitzenstellung der Solarstadt Fürth im bundesweiten Kräftemessen um die Gunst und Energie der Sonne ist auch ein Beleg dafür, das das von der Stadtspitze 2002 vorgegebene Ziel „Fürth zur Solarstadt“ zu entwickeln innerhalb eines kurzen Zeitraums mit konkreten klimaschonenden Projekten auf dem Weg gebracht werden konnte. Doch ist dieser Weg noch nicht am Ziel, da nach einer Solarpotentialstudie der Stadt etwa 80 MW Photovoltaikleistung auf Fürther Dächern installiert werden können, von denen bislang etwa 8 % realisiert sind.

Ziel ist nach wie vor, in der Solarbundesliga ganz oben mitzuspielen und die 80 MW-Leistung, die laut einer Potenzialstudie möglich wären, zu erreichen.

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