25.8.2009 - Umwelt
Vorreiterrolle bei Energiegewinnung

Beim Einsatz Ressourcen schonender Energiegewinnung beschreitet die Kleeblattstadt einmal mehr neue Wege. Dieser Tage stellte Oberbürgermeister Thomas Jung zusammen mit der Projektbetreuerin Katrin Egyptiadis-Wendler von der Gebäudewirtschaft ein System vor, das die Wärme von Abwasser nutzt, um das Rathaus zu beheizen.

Katrin Egyptiadis-Wendler und Martin Sörgel von der Stadt- entwässerung erklären, wie die Abwasserpumpenanlage, die ab 2010 das Rathaus beheizen soll, funktioniert.

Foto: Mittelsdorf

„Wenn man duscht, Geschirr spült oder wäscht, wird heißes Wasser in die Kanalisation geleitet und die Energie geht einfach verloren“, erläuterte das Stadtoberhaupt bei einem Ortstermin und fügte hinzu: „Wir wollen das ändern und da sich in der Königstraße ein Hauptstrang des Fürther Abwassersystems befindet, hat sich das Rathaus für dieses Projekt angeboten.“

150 Liter Schmutzwasser fließen nach Angaben von Egyptiadis-Wendler pro Sekunde an dem Gebäude vorbei. Die Temperatur beträgt im Sommer 15, im Winter immerhin noch 12 Grad. Das reicht, um mit Hilfe eines Wärmetauschers 85 Prozent des Wärmebedarfs im Rathaus zu decken. Nur bei längerer extremer Kälte müsste die vorhandene Gasheizung zugeschaltet werden.

Die Einsparung an Primärenergie beträgt 65 Prozent. Darüber hinaus werden 130 Tonnen Kohlendioxid und 14 Tonnen Feinstaub pro Jahr weniger produziert. Kein Wunder also, dass Jung von einem „idealen und umweltfreundlichen Vorzeigeprojekt sprach, bei dem aus Dreckwasser Heizenergie gewonnen wird“. Zudem sei das Rathaus in Europa das erste Gebäude dieser Art, das auf diese Art der Wärmeversorgung setzt.

Finanziert wird die gesamte, etwa 400 000 Euro teure Anlage über Mittel des Konjunkturpakts II der Bundesregierung. Der Eigenanteil der Stadt Fürth beträgt dabei rund 50 000 Euro. Da pro Jahr geschätzte 150 000 Euro an Heizkosten gespart werden, amortisiert sich die Investition nach sieben Jahren.

Bereits zur Heizperiode 2010 soll das innovative Wärmegewinnungssystem in Betrieb gehen.

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