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18.2.2021 - Umwelt

Städtischer Energienutzungsplan

Der Energienutzungsplan der Stadt Fürth, der im Auftrag des Amts für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz von der Energieagentur Nordbayern erstellt wurde, liegt nun vor. Er wurde mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert.

Um große internationale politische Ziele wie das "Zwei-Grad-Ziel" zu erreichen, die vor Ort in den Gebietskörperschaften wie Bundesländern und Kommunen umgesetzt werden, ist eine systematische Herangehensweise und vor allem eine Bestandsaufnahme der energetischen Fakten erforderlich.

Die Studie erfasst dazu unter anderem die Ausgangssituation der lokalen Wärme- und Stromversorgung und listet weiterführend mögliche Zukunftsszenarien und Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emmissionen auf. Im Folgenden stellt die Stadt die wesentlichen Erkenntnisse dar:


Erfassung der energetischen Ausgangssituation


Bestandsanalyse Wärme


Die Karte, die im rechten Bereich der Seite als PDF zu finden ist, stellt den Wärmebedarf der Siedlungsflächen in Fürth dar. Grafik: bifa Umweltinstitut und Bayerische Vermessensverwaltung

  • 2016 beträgt der Wärmeverbrauch der gesamten Stadt Fürth ca. 1.369.500 Megawattstunden, davon entfallen circa 64 Prozent auf die privaten Haushalte, 32 Prozent auf Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie und 4 Prozent auf die kommunalen Einrichtungen.
  • Über 90 Prozent davon werden noch über fossile Energien erzeugt. Seit 2018 erhalten alle infra-Kunden zu 100 Prozent Erdgas mit dem Label „klimaneutrale Gasverbrennung“ (Kompensation durch CO2- Zertifikate von Klimaschutzprojekten).
  • Fast das gesamte Stadtgebiet wird mit Erdgas versorgt. Es gibt vier Fernwärmenetze der infra fürth GmbH.
  • Im Energienutzungsplan wurde ein Wärmekataster für das gesamte Stadtgebiet aufgestellt. Die Gebiete mit hoher Wärmedichte, das heißt dort wird am meisten Wärme benötigt, sind in der Innenstadt, der Südstadt und entlang der Nürnberger Straße. Des Weiteren aber auch auf der Hardhöhe, in Poppenreuth, Burgfarrnbach und Stadeln.


Bestandsanalyse Strom

  • Der elektrische Stromverbrauch (einschließlich Heizstrom, ohne Verkehr) beträgt in der Stadt Fürth circa 513 200 Megawattstunden pro Jahr. Davon entfallen 52 Prozent auf Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie, 41 Prozent auf private Haushalte und knapp 7 Prozent auf kommunale Einrichtungen. Der Stromverbrauch für infra-Kunden wird seit 2008 mit 100 Prozent Ökostrom aus norwegischer Wasserkraft gemäß TÜV Nord Zertifizierung gedeckt.
  • 13 Prozent des Stromverbrauchs werden aus regenerativen Energien im Stadtgebiet erzeugt, hauptsächlich durch Photovoltaik und Biogas.​

 


Endenergie- und CO2-/Treibhausgas-Bilanz (THG-Bilanz)

  • Der Energieverbrauch (ohne Verkehr) ist von 2014 bis 2016 um 1,7 Prozent gestiegen; er liegt aktuell um 3,2 Prozent über dem Wert von 1990.
  • Die CO2-Emissionen (einschließlich Verkehr) sind seit 2014 um 0,5 Prozent und seit 1990 um 1,5 Prozent gefallen. Bei den THG-Emissionen betrug der Rückgang 2,0 Prozent (seit 2014) und 8,3 Prozent (seit 1990).
  • Die THG-Emissionen (einschließlich Verkehr) pro Person liegen 2016 bei 7,34 Tonnen und haben sich seit 1990 um 24,4 Prozent reduziert. Die CO2-Emissionen (einschließlich Verkehr) betragen 2016 6,52 Tonnen pro Person haben sich seit 1990 um 18,8 Prozent verringert.

 

Effizienzpotenziale

  • Annahmen Sektor Wohnen: Zunahme der Bevölkerung bis 2030 um 4 Prozent, Zunahme der Wohnfläche um 6 Prozent. In drei Szenarien (Referenzszenario, Effizienzszenario und Klimaschutzszenario) wurden mit unterschiedlichen Sanierungsraten, Sanierungsstandards und steigenden Anteilen erneuerbarer Energien die Einsparpotentiale des Energieverbrauchs und der Emissionen berechnet. Insgesamt ergibt sich ein Einsparpotenzial, ohne Berücksichtigung ökonomischer Aspekte, von 73 Prozent beim Energieverbrauch und 90 Prozent bei den COy2 bzw. THG-Emissionen.
  • Auch für die kommunalen Liegenschaften wurden verschiedene Effizienzpotenziale ermittelt.
  • Das ermittelte Effizienzpotenzial für den Endenergiebedarf beträgt bei Gewerbe, Handel und Dienstleistung 34 Prozent und bei der Industrie 33 Prozent.

 

Potenziale erneuerbarer Energien

  • Das Gesamtpotenzial zur regenerativen Stromerzeugung beträgt im Stadtgebiet Fürth 147,5 Gigawattstunden pro Jahr, das noch vorhandene Ausbaupotenzial von 107,7 Gigawattstunden ist überwiegend im Bereich der Dach- und Freiflächenphotovoltaik. Die regenerative Stromerzeugung in Fürth beläuft sich derzeit auf 67,0 Gigawattstunden im Jahr, davon entfallen 42 Gigawattstunden auf Biogas Kraft-Wärme-Kopplung. Da das Substrat zur Biogaserzeugung jedoch aus dem Landkreis Fürth stammt, darf es bilanztechnisch nicht der Stadt Fürth zugeordnet werden.
  • Das Potenzial zur regenerativen Wärmeerzeugung in Fürth beschränkt sich überwiegend auf Solarthermie (60 Gigawattstunden pro Jahr, entspricht fast 90 Prozent des Potenzials) und in geringen Mengen auf Biogas. Zu beachten ist dabei, dass die Nutzung von Umweltwärme mittels Wärmepumpen nicht quantifizierbar ist und bei der Nutzung der Außenluft als Wärmequelle keinen Beschränkungen unterliegt. Die aktuelle Nutzung regenerativer Energien erfolgt überwiegend durch Fernwärme auf Basis von Biogas, wobei dieses überwiegend außerhalb des Stadtgebietes produziert wird.

 

Zukunftsszenarien

  • Aus den Effizienzpotenzialen und Entwicklungen der einzelnen Sektoren werden für den Energiebedarf und die CO2- bzw. THG-Emissionen drei unterschiedliche Szenarien entwickelt:
  • Im Referenzszenario reduziert sich der Energiebedarf bis 2030 um 7 Prozent und die CO2-  bzw. THG-Emissionen um 23,5 Prozent bzw. 23 Prozent.
  • Im Effizienzszenario reduziert sich der Energiebedarf bis 2030 um 13 Prozent und die CO2- bzw. THG-Emissionen um 32 bzw. 31 Prozent.
  • Im Klimaschutzszenario reduziert sich der Energiebedarf bis 2030 um 18 Prozent und die CO2- bzw. THG-Emissionen um 44 bzw. 43 Prozent.

 

Maßnahmen

  • Energieeinsparungen und die Reduktion von CO2- bzw. THG-Emissionen ergeben sich aus der Umsetzung von konkreten Effizienzmaßnahmen und durch energiebewusstes Nutzerverhalten. Während für das Nutzerverhalten jeder einzelne verantwortlich ist, liegt die Verantwortung für Sanierungs- und Effizienzmaßnahmen, sowie für den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien, bei öffentlichen und privatwirtschaftlichen Entscheidungsträgern und Gebäudebesitzern.
  • In einem Maßnahmenkatalog wurden wichtige mögliche Maßnahmen in ihren Grundzügen beschrieben und soweit möglich mit Angaben zu Kostenrahmen, CO2-Minderung, Potenzial zur Energiekostenreduktion sowie Zeithorizont, Priorität der Umsetzung und beteiligte Akteure dargestellt. Die Maßnahmenblätter enthalten Maßnahmen aus verschiedenen Anwendungsbereichen und Sektoren (private Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistung, Industrie und kommunale Einrichtungen).
  • Der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung wurde in mehreren detaillierten Einzeluntersuchungen analysiert und dargestellt.
  • In mehreren Einzeluntersuchungen wurden die Ausbaumöglichkeiten der Fernwärme untersucht und wirtschaftlich bewertet.
  • In Vor-Ort-Begehungen im Hinblick auf eine Energieeinsparung wurden fünf Fürther Schulen auf Effizienzpotentiale untersucht.
  • Im Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie besteht die Möglichkeit durch Nutzung von Abwärme die Effizienz der eingesetzten Wärmemenge zu steigern. In Karten wurden Gebiete und Betriebe dargestellt, bei denen aufgrund ihrer Struktur eine Abwärmenutzung vorstellbar wäre.

 

Hinweis: Den vollständigen Energienutzungsplan finden Sie im rechten Bereich unter Downloads. Für Rückfragen steht das Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz unter "Kontakte" im rechten Bereich der Seite zur Verfügung.

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