Fledermäuse sind neben den Flughunden, die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Hier zu sehen: das braune Langohr. Foto: Tilmann Ditting
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Fledermäuse sind eine ganz besonders faszinierende Tiergruppe, um die sich zahlreiche Mythen, Horrorvorstellungen und Gerüchte ranken. So wird in einigen Filmen erzählt, sie seien angriffslustig und tränken Menschenblut. Dabei sind die nachtaktiven Insektenfresser menschenscheu! Fledermäuse sind neben den Flughunden die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Hierfür ist vor allem ihr Körperbau verantwortlich. Ihre Vorderextremitäten sind zu Flügeln ausgebildet, ihre Mittelhand- und Fingerknochen stark verlängert. Eine elastische Flughaut umspannt den gesamten Körper und verbindet Finger, Hinterfüße und den Schwanz. Einzig und alleine ihre kurzen Hinterfüße und Daumen ragen aus dieser „Tragfläche“ hervor und dienen dem nachtaktiven Fledertier zum Festhalten und Klettern.
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Eine elastische Flughaut umspannt den gesamten Körper der Fledermaus. Um Dir die Abbildung vergrößert anzusehen, lade Dir das PDF auf der rechten Seite unter "Downloads" herunter. Foto: IStock Nicolas Primola, Alexander Buggisch
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Mittlerweile stehen jedoch 14 der 25 in Bayern vorkommenden Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Säugetierarten. Dies hängt mit dem immensen Verlust an natürlichem Lebensraum und ihrer Nahrungsgrundlage zusammen. Bevorzugt leben die Insektenfresser in Höhlen oder ausgehöhlten Baumstümpfen. Da diese Rückzugsräume seltener zu finden sind, nutzen die Flugtiere immer häufiger vom Menschen geschaffene Quartiere, wie beispielsweise leerstehende Keller oder Dachgewölbe. Dort verbringen sie ihren Winterschlaf. In Fürth gibt es solche Winterquartiere beispielsweise in den Kellergewölben der Grüner Brauerei am Grünen Park oder im Felsenkeller im Fürther Stadtwald (Link in der rechten Leiste). Bezüglich der Nahrungsquellen macht den Insektenfressern vor allem der Insektenschwund zu schaffen. Um dem Rückgang der Fledertiere in unseren Breiten entgegenzuwirken, sind die Tiere also auf unsere Mithilfe angewiesen. Neben der „Bereitstellung“ von Dachstühlen für Winterquartiere oder der Aussaat von Blühwiesen für Insekten, können wir die Fledermäuse auch mit selbstgebauten Nistkästen unterstützen. In der richtigen Höhe angebracht, finden die Tiere hier einen willkommenen Rückzugsraum.
Wenn Du eine verletzte Fledermaus findest oder sonstige Fragen rund um die Fledertiere hast, kann dir die Aufzuchtstation in Burgfarrnbach oder eine*r der Ansprechpartner*innen in Fürth und Umgebung sicherlich weiterhelfen:
Nähere Informationen zum Artenhilfsprogramm des Bayerischen Landesamt für Umwelt findest Du außerdem hier.
Darüber hinaus beschäftigen sich auch einzelne Stationen der Waldlehrpfade im Fürther Stadtwald mit den Fledermäusen.
Die Mopsfledermaus. Foto: Rudi Leitl
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