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3.6.2013 - Wirtschaft

Vom Pulver bis zum Bauteil

„Wo einst Max Grundig mit seiner Firma seinen Weltruhm begründete, steht heute eine Zukunftsfabrik“, sagte Wirtschaftsreferent Horst Müller bei der offiziellen Eröffnung von „VerTec“, einem neuen Anwenderzentrums in der Uferstadt. An dem Ort, wo sich der Grundig-Hauptsitz mit über 8000 Beschäftigten befand, der dann Ende des 20. Jahrhunderts nach der Insolvenz des Weltkonzerns leer stand.

Die offizielle Eröffnung des Anwenderzentrums VerTec feierten (v. li.) Karl-Dieter Grüske (Präsident FAU), Wirtschaftsreferent Horst Müller, Staatssekretärin Katja Hessel, Robert F. Singer (Geschäftsführer Neue Materialien Fürth) und Thomas A. H. Schöck (Kanzler FAU) gemeinsam mit zahlreichen geladenen Gästen in der Uferstadt.

Die offizielle Eröffnung des Anwenderzentrums „VerTec“ feierten (v. li.) Karl-Dieter Grüske (Präsident FAU), Wirtschaftsreferent Horst Müller, Staatssekretärin Katja Hessel, Robert F. Singer (Geschäftsführer Neue Materialien Fürth) und Thomas A. H. Schöck (Kanzler FAU) gemeinsam mit zahlreichen geladenen Gästen in der Uferstadt. Foto Wunder

Damals wurde die Vision eines Technologieparks auf dem 100 000 Quadratmeter großen Areal geboren. Eine Vision, die mit „VerTec“ nun ihr Tüpfelchen auf dem i erhalten hat. Denn ob im Energiesektor oder im Fahrzeugbau – die Herstellung innovativer Produkte stellt immer höhere Ansprüche. Im neuen Anwenderzentrum, das am Zentralinstitut für Neue Materialien und Prozesstechnik angesiedelt ist, können Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) künftig hocheffizient komplizierte verfahrenstechnische Bauteile herstellen, indem sie dafür erstmals die so genannte „Additive Fertigung“ anwenden.

Das heißt, sie nutzen Technologien, die Körper schichtweise aufbauen, vergleichbar mit der Arbeitsweise eines 3-D-Druckers. Damit lassen sich auf hocheffiziente Weise komplizierte Bauteile herstellen, die mit gängigen Fertigungsverfahren nicht realisierbar wären und die vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der chemischen Industrie, Katalyse, Energietechnik oder im Fahrzeugbau finden. Auf 1200 Quadratmetern Labor- und Büroflächen können künftig bis zu 40 Wissenschaftler arbeiten.

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie unterstützt das von den Wissenschaftlern Professor Robert F. Singer, Professorin Carolin Körner und Professor Peter Wasserscheid geleitete Forschungsvorhaben fünf Jahre lang mit insgesamt elf Millionen Euro. Im Mittelpunkt des Anwenderzentrums „VerTec“, das Forschungsergebnisse aus Materialwissenschaften und chemischer Reaktionstechnik kombiniert, steht die Technologie des selektiven Elektronenstrahlschmelzens. Dabei wandert ein Elektronenstrahl  über eine Pulverschicht und schweißt Metallpartikel dort zusammen, wo später einmal eine feste Struktur sein soll. Dieser Prozess wird Schicht für Schicht wiederholt, bis das fertige Bauteil vollendet ist.

„Die momentan erreichbare Baugröße entspricht in etwa der Größe einer Hand“, erklärte Professor Singer. Nicht mehr benötigtes Pulver – etwa in Hohlräumen – wird entfernt und kann dem Prozess von neuem zugeführt werden. „Auf diese Weise lassen sich geometrisch kompliziert aufgebaute Bauteile herstellen, ohne dass dafür ein spezielles Werkzeug benötigt wird“, so Singer.

Das Zentrum ist offen für Kooperationen mit Forschern sowie Anwendern aus Wissenschaft und Wirtschaft und strebt an, Ideen in marktfähige Produkte zu überführen. Mit dem übergeordneten Zentrum für Neue Materialien und Prozesstechnik sowie der Neuen Materialien Fürth GmbH stehen am Standort Fürth starke Partner für einen erfolgreichen Technologietransfer zu Unternehmen aus der Region zur Verfügung

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