30.10.2014 - Wirtschaft
Aus alt mach neu – Rohrsanierung von innen

Jahrzehnte hatte Karim Kudsi, seit 1992 mit seinem Unternehmen im Sanitär- und Heizungswesen tätig, bei Fußbodenheizungen mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Häufig waren spröde Heizwasserleitungen mit Rostschlamm verstopft, der sich durch die Sauerstoffdurchlässigkeit der Rohre an den Metallteilen bildete. Die einzige Möglichkeit war eine Komplettsanierung. 2005 wurde er tätig: Zusammen mit der Hochschule Wildau, gefördert durch das Bundeswirtschaftsministerium, entwickelten Kudsi und sein Team ein neues Verfahren zur Rohrinnenbeschichtung aus Epoxidharz. Der spezielle Kunststoff ist absolut sauerstofffundurchlässig und verhindert eine erneute Rostschlamm-Bildung.

Karim Kudsi, Vorstand der TGA, erklärt OB Thomas Jung das innovative Verfahren zur Rohrinnenbeschichtung, das er zusammen mit der Hochschule Wildau entwickelt hat. Foto: Wunder

Karim Kudsi, Vorstand der TGA, erklärt OB Thomas Jung das innovative Verfahren zur Rohrinnenbeschichtung, das er zusammen mit der Hochschule Wildau entwickelt hat. Foto: Wunder

Damit bekämpft das mittlerweile auf 20 Mitarbeiter gewachsene Team der TGA das Problem an seiner Wurzel. Nachdem die Rohre für die Grundreinigung trockengelegt wurden, sorgt das chemikalienfreie Reinigungsverfahren mit Druckluft und einem Partikelgemisch für eine hundertprozentige Abschleifung des Schlamms. Auf der jetzt leicht rauen Rohrinnenseite trägt der Fachmann mittels Kartusche und abermals Druckluft eine dünne Epoxidharz-Schicht auf.

Dieser Vorgang bietet einen besonderen Vorteil, denn so kann die Sanierung stattfinden, ohne dass Bewohner zwischenzeitlich umziehen oder Betriebe stillgelegt werden müssen. Bei seinem Besuch im Hauptsitz der Heizsystem-Profis zeigte sich Oberbürgermeister Thomas Jung begeistert: „Das ist nicht nur volkswirtschaftlich ein enormer Vorteil, sondern auch für die Lebensqualität von beispielsweise Familien ganz wesentlich.“ Bewohnern von Gebäuden mit Fußbodenheizung rät Kudsi zur Überprüfung der Rohrzustände, wenn die Heizleitungen vor 1989 eingebaut wurden. Auch Leistungsschwäche sei ein guter Indikator.

Mit einem mobilen Analysegerät können die Experten vor Ort schnell feststellen, in welchem Zustand sich die Fußbodenheizung befindet. Für eine Sanierung müsse man bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus etwa eine Woche Zeit einplanen, so Kudsi. Ein saniertes Rohr sollte nach seiner Einschätzung etwa weitere 25 Jahre halten.

Und der Erfolg gibt ihm recht: In Hannover wurde bereits eine norddeutsche Niederlassung gegründet. „Der Markt ist groß“, bestätigt der TGA-Chef. Dabei bleibt das Unternehmen seinen Fürther Wurzeln treu. Vorher auf dem heutigen Möbel-Höffner-Areal beheimatet, hat es nun seit sechs Jahren seinen Sitz im Golfpark. Jung begrüßt diese Treue: „Es ist großartig zu sehen, wie sich das Gewerbegebiet Golfpark entwickelt. Eine vielfältige Mischung aus hochwertigen, großen und kleinen Betrieben war immer das Ziel – und ich bin stolz, dass solch innovative Unternehmen wie die TGA dazu gehören!“

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