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22.2.2016 - Wissenschaftsstadt

Hoher Besuch für Fürther Wissenschaftler

Ein wichtiger Tag für die Wissenschaftsstadt. Die Bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat  heute zwei Fürther Forschungseinrichtungen von Weltruf besucht. Im Entwicklungszentrum Röntgentechnik, Fraunhofer IIS, im Golfpark Fürth übergab sie am Vormittag einen Förderbescheid in Höhe von knapp zwei Millionen Euro für die Entwicklung neuer Anwendungsfelder von Drei-D-Sensoren. Am Nachmittag informierte sich Aigner im in der Uferstadt ansässigen Anwenderzentrum Verfahrenstechnik (VerTec) über additive Fertigung, eine Variante des Drei-D-Drucks.

In einem Teilprojekt des Forschungsverbunds For3D geht es um die dreidimensionale Erfassung von Pflanzenkulturen wie der Leiter des Entwicklungszentrum Röntgentechnik, Professor Randolf Hanke (2. v. li.), Ministerin Ilse Aigner (li.) erläuterte. Mit im Bild Professor Albert Heuberger (4. v. li., Institutsleiter Fraunhofer IIS), Oberbürgermeister Thomas Jung (5. v. re.) und Wirtschaftsreferent Horst Müller (3. v. re.) Fotos: Mittelsdorf

Beim Projekt "Schritthaltende 3D-Rekonstruktion und –Analyse" (For3D) handelt es sich um einen Forschungsverbund, an dem das Fraunhofer IIS, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), die TU München, die Universität Bayreuth, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), aber auch zahlreiche bayerische Unternehmen beteiligt sind. Die Wissenschaftler wollen den dreidimensionalen Raum erfassen und beschreiben, wie Professor Heinz Gerhäuser, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung, plakativ erläuterte. Das Wichtige dabei ist für Aigner, dass auch bayerische Unternehmen davon profitieren sollen. Sie begrüße, dass die Errungenschaften der Forschung so den Weg in die Industrie und die "Wertschöpfungskette" finden.

Bei einem Rundgang durch VerTec erläuterten Professorin Carolin Körner (li.) und Professor Robert Singer (2. v. re.) Wirtschaftsministerin Ilse Aigner wie das selektive Strahlschmelzen funktioniert.

Ziel von For3D ist es unter anderem, neue Einsatzgebiete für Drei-D-Sensoren, die – weil sie in den vergangenen Jahren besser und billiger geworden sind – immer häufiger zum Beispiel auch in Smartphones vorkommen, zu finden. Eine weitere Herausforderung sei laut Verbundsprecher Professor Marc Stamminger die gewaltige Datenmenge, die vor allem bei einer Echtzeitdarstellung produziert wird, zu verarbeiten.

Mit dem Anwenderzentrum VerTec ist – wie Leiter Professor Robert Singer erläutert – eine der national und international größten Wissenschaftseinrichtungen im Bereich additive Fertigung in der Kleeblattstadt beheimatet. Die gemeinsame Unternehmung der Neuen Materialien Fürth GmbH (NMF) und des Zentralinstituts für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) der FAU beschäftigt sich dank Fördermittel des bayerischen Wirtschaftsministeriums mit dem selektiven Strahlschmelzen, einer Variante des Drei-D-Drucks. Die Wissenschaftler formen auf diese Weise zum Beispiel hochkomplexe Katalysatoren aus anspruchsvollen Materialien. Ein Plus der Methode ist, dass dabei praktisch kein Verlust auftritt. 

Professorin Carolin Körner und Professor Robert Singer überreichten Aigner eine kleine Büste aus Titan, die auf Basis eines Fotos der Ministerin mit dem Elektronenstrahlschmelzverfahren hergestellt wurde.

Noch in diesem Jahr wird laut Singer das Zentrum mit einer revolutionären Neuheit aufwarten: dem größten Drei-D-Drucker der Welt. Mit ihm sei es möglich, Bauteile von einem Meter Breite herzustellen – bislang konnten nur Kleinteile in der Größe einer Hand gefertigt werden. "Damit ist uns ein Quantensprung gelungen", erklärte Singer. Und auch hier sollen die Erkenntnisse der Wissenschaft gleich in die Wirtschaft fließen. Denn VerTec führt auch Aufträge von Unternehmen aus und hat in diesem Bereich bereits ein Auftragsvolumen von zwei Millionen Euro erreicht.

Oberbürgermeister Thomas Jung und Wirtschaftsreferent Horst Müller betonten die Bedeutung der beiden Forschungseinrichtungen für Fürth. "Hier wird praxisbezogen in der Forschung gearbeitet", strich der Rathauschef heraus. Davon profitierten vor allem auch Unternehmer in der Kleeblattstadt. Fürth habe in diesem Bereich viel zu bieten, hofft bei dem Stichwort "Wissenschaftsmeile" aber auf noch mehr.

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