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10.9.2018 - Wirtschaft

20 Jahre Wirtschaftsreferent

Seit nunmehr 20 Jahren ist Horst Müller Wirtschaftsreferent der Stadt Fürth – ein im bayerischen Kommunalwesen nicht alltägliches Jubiläum. Sein Name ist dabei auch eng verbunden mit dem beeindruckenden Strukturwandel der Kleeblattstadt in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Dabei wäre diese Erfolgsgeschichte fast nicht geschrieben worden. „Länger als ein halbes Jahr bleibe ich hier nicht!“ Ein hartes Urteil, das Müller 1996 bei seinem Amtsantritt als persönlicher Berater des damaligen Oberbürgermeisters Wilhelm Wenning über die Kleeblattstadt fällte. Doch er ist geblieben und wurde 1998 vom Stadtrat zum Wirtschaftsreferenten gewählt.

Seit 1998 bestimmt Horst Müller mit viel Mut, Weitsicht, Engagement und Herzblut die wirtschaftliche Entwicklung Fürths maßgeblich mit.
Foto: da kapo Fürth

Die Stadt, die er anfangs als „trist, grau und düster“ wahrnahm, hatte ihn langsam, aber sicher gepackt und wurde zu seiner „emotionalen Heimat“, für die der gebürtige Altdorfer nicht nur damals die Ärmel hochkrempelte und kämpfte. Und es gab beileibe viel zu tun. „Fürth war echt am Tiefpunkt“, blickt der gelernte Diplom-Kaufmann zurück. In Ranglisten der deutschen Großstädte belegte es Platz 82 von 83, mit der Grundig-Insolvenz gingen Tausende Arbeitsplätze verloren, die Arbeitslosenquote rangierte bei knapp 14 Prozent und der Einzelhandel in der Innenstadt lag mehr oder weniger brach. Der frischgebackene Referent beweist sich aber als Macher, als einer, der anpackt, Wirtschaftspolitik aktiv gestaltet und nicht am Schreibtisch Aktendeckel abzeichnet.

Seinem Referat verpasst er in dieser Phase neue Strukturen, für Bereiche wie Konversion, Wissenschaft, Innenstadt oder Beschäftigungsförderung werden neue Stellen und somit feste Ansprechpartner für die jeweiligen Bereiche geschaffen. Und er hat die Vision, Fürth zu einem Wissenschaftsstandort auszubauen. „Mit der Aufgabe des Grundig- Firmensitzes lag plötzlich eine Industriebrache mit rund 100 000 Quadratmetern Leerstand vor uns“, erinnert sich Müller, der bald mit den Professoren Randolf Hanke (Fraunhofer Institut) und Robert F. Singer (Uni Erlangen/ Nürnberg) zwei Wissenschaftler fand, die seinen nicht ganz risikofreien, aber mutigen Weg mitgehen wollten. Auch im damaligen Vorsitzenden des IHK-Gremiums, Gert Rohrseitz, hatte er einen wichtigen und engagierten Unterstützer. Als dann noch entsprechende Fördergelder vom Freistaat und der EU flossen und ebenso der Stadtrat grünes Licht für finanzielle Unterstützung gab, war der Grundstein für die Revitalisierung des Grundig-Geländes gelegt und somit ebenso für die heutige Uferstadt, der Keimzelle des Wandels von der Industriezur Innovations- und Wissenschaftsstadt. Müllers Mut wurde belohnt.

Mehr als 3000 Menschen arbeiten mittlerweile in den dort angesiedelten Universitätsinstituten und jungen, innovativen Unternehmen. Die Uferstadt steht sinnbildlich für den Strukturwandel Fürths. „Ja, es ist schon ein Stück weit mein Baby“, erklärt der mittlerweile 57-Jährige rückblickend. Seit 2007 darf sich Fürth auch offiziell „Wissenschaftsstadt“ nennen. Doch mit den sogenannten Konversionsflächen warteten weitere Herausforderungen auf Müllers Dienststelle.

Insgesamt war ein Areal von 280 Hektar nach dem Abzug der US-Armee frei geworden. „Das war eine absolute Jahrhundertchance für Fürth“, so der Referent. Und man habe sie bestens genutzt. Neben neuer Wohnbesiedelung (Südstadtpark, Kalb- Siedlung) wurden auch Gewerbeparks (Hardhöhe, Golfpark, Südstadt) errichtet. Hierbei lag der Schwerpunkt vor allem auf der Ansiedlung mittelständischer Unternehmen. Eine weise Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Annähernd alle Flächen sind weg, schneller als gedacht.

Ein breiter Mix prägt dabei die wirtschaftliche Landschaft, die nun mehr und mehr aufblühte. Fürth hatte das Image der grauen Maus langsam abgelegt, in den bereits erwähnten Ranglisten kletterte die Kleeblattstadt ins vordere Drittel oder gar in die Top Ten. Doch das ist nicht einfach in den Schoß gefallen. „Die Arbeit dahinter sieht man meist gar nicht“, so der „Herzensfürther“. Zahllose Gespräche mussten geführt werden, Firmenverantwortliche von den Vorzügen Fürths überzeugt werden. Der leidenschaftliche Hobbyfußballer aber zeigte auch hier sein Kämpferherz und seine Ausdauer.

Alleine, so betont Müller, sei das aber nicht zu bewerkstelligen: „Da brauchst du auch verlässliche und kompetente Mitarbeiter.“ Frei nach dem Motto „Die Mannschaft ist der Star, aber der Käpt’n geht voran“ hielt das Wirtschaftsreferat die enorme Dynamik der Entwicklung und das qualitative Wachstum der Stadt weiter aufrecht. Doch es gab auch Rückschläge – allen voran natürlich die Quelle-Pleite. „Das tat schon sehr weh. Zumal auch alles reden, all die Überzeugungskraft nichts gebracht hat“, resümiert der Wirtschaftsreferent. „Da konnten wir nichts machen.“ Hingegen war sein Einsatz bei den Firmen Barthelmess und Plettac mit dem Erhalt von rund 500 Arbeitsplätzen von Erfolg gekrönt.

„Eine sehr zähe Geschichte“ war für Müller auch der Niedergang des City Centers mit seinen 351 Eigentümern, die unter einen Hut gebracht werden mussten. Am Ende aber zahlten sich Hartnäckigkeit und der stete Glaube an den Erfolg aus. Das City Center steht nach dem Kauf von P&P nun vor einem hoffnungsvollen Neuanfang, für 2020 ist die Neueröffnung geplant. Ein weiterer wichtiger Impuls für den innerstädtischen Einzelhandel, der mit der Neuen Mitte, dem Hornschuch-Center und dem Carré Fürther Freiheit neuen Schwung und Umsatzsteigerungen von bis zu 30 Prozent verbuchen konnte.

Bei all dem Wachstum, der damit einhergehenden Bevölkerungszunahme auf knapp 130 000 Einwohner, dem Rückgang der Arbeitslosenquote auf unter fünf Prozent und der neuen Wahrnehmung der Kleeblattstadt weit über die Stadtgrenze hinaus, weiß der CSU-Politiker auch, dass es nicht mit Vollgas weitergehen kann. Wie schon vorher, so stehe jetzt noch mehr das „qualitative Wachstum“ im Vordergrund. Da ist er auch mit dem seit 2002 amtierenden SPD-Oberbürgermeister Thomas Jung einig. Obwohl in unterschiedlichen Parteien zuhause, arbeiten beide seit Jahren „eng, vertrauensvoll und freundschaftlich“ zusammen. Nicht von ungefähr gelten sie als die Motoren des „neuen Wirtschaftswunders“ von Fürth.

Wäre da noch die SpVgg Greuther Fürth. Müller sitzt nicht nur einfach im Aufsichtsrat des Traditionsvereins. Nein. Vielmehr ist er leidenschaftlicher Fan, einer, der Woche für Woche mitfiebert und auch mal im kompletten weißgrünen Outfit ins Büro kommt. Von dort aus kann er direkt auf den Rathausbalkon schauen. Sein Blick schweift hinüber, die Augen leuchten: „Dort oben durfte ich 2012 den Aufstieg feiern. Dort möchte ich noch einmal stehen.“ Horst Müller aus Altdorf ist ein echter Fürther. Horst Müller trägt das Kleeblatt im Herzen.

 

Auf den Punkt

Seit 1998 ist Horst Müller Wirtschaftsreferent der Stadt Fürth und trug so mit viel Mut, Leidenschaft und Zielstrebigkeit maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Kleeblattstadt bei. Seine Vision von der Wissenschaftsstadt wurde wahr.

 

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