26.8.2020 - Wirtschaft
Unternehmen setzen klares Zeichen

Die Kleeblattstadt baut sich weiter durch die Krise und zahlreiche Baustellen im Stadtgebiet zeigen, dass bei großen Projekten von Stillstand keine Rede ist. Vor allem private Unternehmen sind es, die mit ihren gerade umgesetzten oder geplanten Vorhaben Vertrauen in den Standort Fürth setzen. „Rund 350 Millionen Euro werden damit in Fürth verbaut“, berichtete Oberbürgermeister Thomas Jung heute bei seiner jährlich mit Pressevertretern stattfindenden Bustour zu ausgewählten Großprojekten – wie zum Beispiel die derzeit größte Baustelle im Fürther Norden an der Würzburger Straße und Ecke Hansastraße. Hier errichtet das Evangelische Siedlungswerk für rund 55 Millionen Euro auf rund 19 000 Quadratmetern 190 Mietwohnungen – darunter 61 geförderte für Familien mit schmalem Geldbeutel – sowie 45 Eigenheime.  Eine Kita sowie Wohnmöglichkeiten für elternlose Jugendliche ergänzen das Bauvorhaben „Westwinkel“. „In diesem Ausmaß wird es in nächster Zeit kein weiteres Wohnprojekt geben“, erklärte der OB.

Es wird fleißig gewerkelt: Das „Flair Fürth“ soll im Herbst 2021 eröffnen. Foto: Gaßner

Viel Herzblut und Geld investiert auch die Wolfsgruber GmbH in die Sanierung und Umbau des alten Mühlenkomplexes an der Pegnitz. Hier soll das nach Plänen der Eigentümer, darunter der für seine Liebe für denkmalgeschützte Gebäude bekannte Unternehmer Philipp Streng, ein Hotel entstehen.

Nur einen Katzensprung entfernt befindet sich laut Jung die „für die Innenstadt derzeit wichtigste Baustelle“: P&P modernisiert für rund 60 Millionen Euro das ehemalige City-Center, das im Herbst 2021 als „Flair Fürth“ eröffnen soll. Während in anderen Innenstädten Kaufhäuser schließen, sieht der OB die aufwendige Sanierung als ein wichtiges Signal für den Fürther Einzelhandel.

Eines der größten Wohnbauprojekte realisiert das Evangelische Siedlungswerk derzeit an der Würzburger Straße. Foto. Gaßner

Und nochmals ist es der Unternehmer Philipp Streng, der eine wichtige Innenstadtliegenschaft auf Vordermann bringen will. Rund sechs Millionen Euro investiert der Fürther in den Hauptbahnhof, um das markante Gebäude zu neuem Glanz zu verhelfen. Für Jung ein echtes Herzensanliegen, wie er verrät. „Seit Beginn meiner Amtszeit beschäftigt mich das Thema Bahnhof.“ Ein Abriss – wie von der Deutschen Bahn vor Jahren vorgeschlagen – sei für ihn aber niemals eine Option gewesen.

Entlang der Bahnlinie Richtung Nürnberg hat sich das Stadtbild in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Zahlreiche Unternehmen sicherten sich hier Grundstücke, darunter etwa die Apothekerfamilie Schreier für ihr Büro- und Reinraumlaborgebäude in der Gebhardtstraße 28. Rund 20 Millionen Euro investierten die Fürther in die „GS28“, so der Name des Hauses, in dem auf rund 6000 Quadratmetern die ABF-Firmengruppe sowie weitere Mieter Platz finden.

Blick aus der „GS28“ der Unternehmerfamilie Schreier auf das Gelände an der Bahnlinie. Hier realisiert P&P in den kommenden Jahren das „Hornschuch-Campus“. Foto: Gaßner

Und auch die letzte große Brachfläche entlang der Bahnlinie befindet sich in guten Händen. Auf rund 37 000 Quadratmetern entwickelt P&P in den kommenden Jahren das „Hornschuch-Campus“ mit Büro- und Gewerbeflächen, einem Hotel sowie 180 Studentenwohnungen. Investitionsvolumen: stolze 180 Millionen Euro. Für Jung ein deutlicher Vertrauensbeweis in die Stadt und den Wirtschaftsstandort Fürth.

Zuversichtlich sieht Jung daher in die Zukunft. „Trotz Krise setzen viele Unternehmen ihren Expansionskurs fort“, weiß Jung zu berichten. Aktuell gäbe es rund 70 Anfragen von Unternehmen, die sich in der Kleeblattstadt ansiedeln oder erweitern wollen. Um der Nachfrage gerecht zu werden, will sich die Stadt auf dem ehemaligen Faurecia-Gelände in Stadeln rund 50 000 Quadratmeter sowie im Golfpark weitere 117 000 Quadratmeter Gewerbeflächen sichern.

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