12.9.2006 - Wirtschaft
Technologiepark weiter auf dem Vormarsch

Die Uferstadt entwickelt sich weiterhin zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort mit Zugkraft für die gesamte Region: Atos Origin, eines der führenden Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Informationstechnologie, wird ab Oktober die Zahl seiner Beschäftigten auf dem Gelände an der Kurgartenstraße deutlich aufstocken. Das Unternehmen lässt derzeit zwei Bürogebäude in der Uferstadt renovieren, in denen zukünftig rund 540 Mitarbeiter tätig sein werden. Damit bietet das Areal an der Dr.-Mack-Straße, auf dem zu Grundig-Zeiten einst 8000 Mitarbeiter beschäftigt waren, inzwischen wieder rund 1500 Menschen einen Arbeitsplatz.

Noch wird hier geschraubt und justiert, aber in Kürze geht Europas größtes Rasterelek-tronenmikroskop in Betrieb.

Foto: Kramer

„Diese Entwicklung markiert einen Meilenstein für den Wirtschaftsstandort Fürth“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung bei der Besichtigung der Renovierungsarbeiten. Und auch Wirtschaftsreferent Horst Müller zeigte sich zufrieden: „Als Grundig das Gelände vor sieben Jahren räumte, hätte sich wohl kaum jemand träumen lassen, dass sich dieses Areal in Rekordzeit zum High-Tech-Standort entwickeln würde.“ Bereits heute werde mehr als die Hälfte des 65 000 Quadratmeter großen Grundstücks wieder von attraktiven Unternehmen belegt und dabei ist insbesondere das enge Zusammenspiel von Wirtschaft und Wissenschaft zukunftsweisend. Um die Uferstadt künftig besser an das regionale Radwegenetz anzubinden, wird in naher Zukunft übrigens auch der Bau eines Stegs über die Pegnitz in Angriff genommen. Die Kosten werden im Rahmen der Ziel-II-Förderung von der Europäischen Union bezuschusst.

Aber auch der Forschungsbetrieb ist auf dem Ufergelände weiter auf dem Vormarsch: Ab November beginnen die Bauarbeiten für eine zweite, rund 800 Quadratmeter große Produktionshalle für dasZentralinstitut für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP), die mit rund 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen wird. Das Zentralinstitut arbeitet in erster Linie an der Entwicklung von Leichtbaustoffen, die anschließend – ebenfalls auf dem Ufergelände – getestet und zur Serienreife gebracht werden. Hieraus resultiert eine fruchtbare Symbiose zwischen Forschung und Wirtschaft: Die Unternehmen profitieren von der Grundlagenarbeit des Technikums, da sie neue Werkstoffe schneller und mit weniger Risiko in ihrer Produktion nutzen können. Und das Zentralinstitut kann seine Arbeit – dank hoher Praxisrelevanz – zu zwei Dritteln aus Industrieaufträgen finanzieren. Der ganze Stolz des ZMP ist seit kurzem übrigens im sieben Meter hohen Anbau neben dem Eingang des Technikums zu bestaunen: Europas größtes Großkammer- Rasterelektronenmikroskop. Forschungseinrichtungen aus ganz Europa hatten sich um das sechs Meter hohe Gerät, dessen Wert bei rund zwei Millionen Euro liegt, beworben, doch letztlich machte das Fürther Technikum das Rennen.

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