11.2.2015 - Stadtnachricht
Würdigung für großes Engagement

Oberbürgermeister Thomas Jung überreichte die Ehrungen für außergewöhnliches Engagement in Form einer Urkunde:

Lothar Berthold setzt sich seit Jahrzehnten persönlich und mit seinem Städtebilderverlag für die Denkmalstadt Fürth ein. Durch akribische Recherchen hat er sich ein hohes Wissen um die Geschichte und die Entwicklung der Kleeblattstadt angeeignet. Er dokumentiert den städtebaulichen Fortschritt der Stadt Fürth und vermittelt seine Ergebnisse der Fürther Bevölkerung durch eine Vielzahl von Publikationen seines Verlages.

„Er trägt somit in hohem Maße zur Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt bei – und bleibt doch immer bescheiden im Hintergrund“, sagte Jung bei der Ehrung. Seit September vergangenen Jahres fungiert Berthold außerdem als stellvertretender Stadtheimatpfleger neben Karin Jungkunz.

Von 1984 bis 1990 und von 1997 bis 2002 war er für die Grünen im Stadtrat, derzeit ist er Mitglied des Seniorenrates der Stadt Fürth.
Weiterhin ist Lothar Berthold zum Teil langjähriges Mitglied im VCD, im Altstadt- sowie im Fürther Geschichtsverein, im Förderverein für Rundfunkmuseum, Stadtmuseum und Jüdisches Museum sowie Gründer der Initiative Weltkulturerbe Fürth gemeinsam mit der Stadt Halberstadt.

Für ihr außergewöhnliches Engagement zeichnete Oberbürgermeister Thomas Jung (jeweils in der Mitte) Lothar Berhold und Ruht Brenner sowie Franz Ganster und Wilfried Dietsch (v. li.) aus. Fotos: Wunder

Mit beeindruckender Zivilcourage stelle sich Ruth Brenner gemeinsam mit ihrer Familie seit vielen Jahren gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus, sagte der OB über die Lehrerin an der Pestalozzischule. Ein Engagement, das auch ihren Gegnern nicht verborgen bliebe – tätliche Angriffe beispielsweise auf das Wohnhaus der Familie und das Anprangern auf einschlägigen Seiten im Internet waren und sind die Folgen. Umso bewundernswerter sei der anhaltende, nachhaltige und uneigennützige Einsatz von Ruth Brenner.

Seit Januar 2010 fungiert sie als Sprecherin des Fürther Bündnisses gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Ihrem Engagement sei es unter anderem ganz maßgeblich zu verdanken, dass die rechtsextreme „Bürgerinitiative Soziales Fürth“ nicht zur Kommunalwahl 2014 zugelassen werden musste, sagte der OB. Mit zahlreichen Veranstaltungen, Demonstrationen und Aktionen sorgt sie zusammen mit immer mehr Mitstreitern für die dringend notwendige Aufklärung bei den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Neonazis.

Darüber hinaus engagiert sie sich auch in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.


Wilfried Dietsch leitete von 1996 bis 2001 die Polizeidirektion in der Kleeblattstadt. In dieser Zeit legte er das Fundament für die kontinuierliche Entwicklung Fürths zur sichersten Großstadt Bayerns und Deutschlands. Er rief unter anderem eine Jugendarbeitsgruppe ins Leben, denn, so Jung, „das Thema Prävention liegt ihm besonders am Herzen.“ Viele Jahre war er zudem Mitglied im Sicherheitsbeirat der Stadt Fürth und gab hier wertvolle Tipps und Ratschläge.

Seit dem Ende seiner beruflichen Tätigkeit engagiert sich Dietsch mit außerordentlichem Einsatz für das Kriminalmuseum Fürth. Mit ihrem einzigartigen Konzept hätten die Macher der Schau in einer höchst lebendigen und anschaulichen Ausstellung einen fließenden Übergang zwischen Prävention und Kriminalgeschichte geschaffen, lobte der OB. Auf kurzweilige und kreative Art und Weise führe Dietsch Besucher, vor allem auch Schülergruppen, durch das Museum, und organisiere Veranstaltungen. „Dabei können nicht nur Besucher von außerhalb Fürths etwas lernen, sondern auch Einheimische“, so Jung. Dem nicht genug engagiert sich Dietsch sehr für die Pensionisten der Polizei.


Franz Ganster ist als Diplom-Sozialpädagoge seit mittlerweile über 23 Jahren in der Flüchtlingsbetreuung des Caritas Verbandes Fürth tätig. Von Anfang an, betonte der Rathauschef, füllte er sein schwieriges Amt mit großem Engagement sowie persönlichem Einsatz aus und dies oftmals weit über seine eigentlichen Aufgaben hinaus. Die meiste Zeit war er zudem der einzige Ansprechpartner für die Flüchtlinge und Asylbewerber in Fürth - betreute beispielsweise die Menschen in den Unterkünften in der Mainstraße - und hat allen das Gefühl vermittelt, hier willkommen zu sein. In den vergangenen zehn Jahren hat Ganster darüber hinaus einen rührigen Helferkreis aufgebaut, in dem sich unter anderem auch ehemalige Flüchtlinge engagieren.

Ohne seine Erfahrung, seine Professionalität und seinen unermüdlichen Einsatz wäre vor allem auch die aktuelle Flüchtlingssituation niemals so gut und so schnell in den Griff zu kriegen gewesen, betonte der Oberbürgermeister. Dabei, so Jung weiter, arbeite Ganster ganz bescheiden im Hintergrund, ohne großes Aufheben um seine Person, aber konsequent und sehr erfolgreich.

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