Die erste Liedzeile des Chores sprach den Gästen der Einweihungsfeier der neuen Hans-Böckler-Schule (HBS) in der ehemaligen US-Highschool aus dem Herzen: "What a beautiful building" - Was für ein schönes Haus! "Nahezu optimale Bedingungen" hob auch Schulleiter Thomas Bedall hervor. In ihrem bisherigem, veralteten Domizil in der Tannenstraße hatten allein 10 von 38 Klassen kein festes Zimmer.
Gut 250 000 Euro wurden in eine moderne Lernmittelausstattung investiert. Die HBS verfügt nun über 150 Computerarbeitsplätze. Einzige Bitte des Schulleiters neben einem farbigen Außenanstrich: Dass der Stadtrat den Ausbau des alten Theaters der ehemaligen Highschool beschließt, damit aus der derzeitigen Rumpelkammer eine richtige Aula werden könne.
Die Wünsche und Erwartungen der Schülerinnen und Schüler waren zum Teil grundlegender Natur: "Schön, dass wir jetzt einen Kaffeeautomaten haben", freute sich der eine, und, "dass wir jetzt moderne, saubere Toiletten mit Klopapier haben", ein anderer.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung hob die geballte Bildungskompetenz in der Südstadt mit der HBS als einziger städtischen Schule, Grundschule, Kinderhort, Volksbücherei, dem wenige Tage zuvor eingeweihten Förderzentrum Süd und bald auch der Sing- und Musikschule in der Nähe hervor. Die Entscheidung für den nun 10,3 Millionen Mark teueren Umbau anstelle eines Neubaus für rund 20 Millionen Euro bezeichnete er als richtig. Nach der Sanierung der alten Gebäude werde dort die Staatliche Realschule eine neue Heimat finden.
Dank der aktiven Patenschaft mit großen Fürther Untenrehmen wie dem Autohaus Pillenstein, Uvex, Quelle oder der Spielvereinigung Greuther Fürth sei die Schule ein Aushängeschild für praxisorientiertes Lernen. Dass die Schule seit zwei Jahren einen neuen, guten Weg eingeschlagen habe, sei nun auch von außen sichtbar. Dem Lehrerkollegium zollte er Respekt für ihre Geduld, mit der sie sowohl viele Unzulänglichkeiten im alten Gebäude, als auch die Probleme mit der vorherigen Schulleitung ertragen haben.
Stadtbaurat Joachim Krauße erinnerte an enorme Probleme wegen erheblicher statischer Mängel bei den Decken, Asbestbelastung, unterirdischen Verbindungsgängen und Hohlräumen unter den Kellern, die ein Jahr zusätzliche Bauzeit und Mehrkosten von rund 1,2 Millionen Euro verursacht hätten. Angesichts der Tatsache, dass die Amerikaner erstmals im Herbst 1994 ihren Rückzug aus Fürth bekannt gegeben haben, stelle die Einweihung der neuen HBS nicht nur einen Baustein in der Verbesserung des Fürther Schulwesens dar, sondern einen wichtigen Mosaikstein in der Konversion der ehemaligen Kasernengelände.
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