5.11.2008 - Soziales & Gesundheit
Städtisches Pflegeheim fit für die Zukunft

Im städtischen Alten- und Pflegeheim weht ein frischer Wind. Und das gleich in zweifacher Hinsicht. Zum einen hat seit Anfang September mit Annemareike Merk eine neue Leiterin das Sagen, zum anderen beginnen im November umfangreiche Bauarbeiten, die die Einrichtung in der Stiftungsstraße und im Stillen Winkel fit für die Zukunft machen und die Konkurrenzfähigkeit langfristig sichern.

OB Jung, Heimleiterin Merk, Sozialreferent Scharinger und Pflegedienstleiter Hammer- bacher (v.li.) studieren die Umbaupläne für das städtische Alten- und Pflegeheim.

Foto: Mittelsdorf

„Wir nehmen im kommenden Jahr für Kinder und Jugendliche 16 Millionen Euro in die Hand, für die Betreuung älterer Menschen bringen wir 4 Millionen auf“, strich Oberbürgermeister Thomas Jung bei der Vorstellung der Pläne heraus. Eine Besonderheit sei, dass man in Zukunft verstärkt auf betreutes Wohnen setzt. So sollen nach Abschluss der Bauarbeiten insgesamt 39 Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements (bislang 24) zur Verfügung stehen, in denen die Senioren sich selbstständig versorgen können.

„Viele ältere Menschen wollen heute in ihren eigenen, mit einem Alarmknopf ausgestatteten Einheiten leben“, erklärte Merk. „Möglich ist, dass Leistungen wie etwa ein Putzservice dann hinzugebucht werden“. Das entspreche immer mehr den Anforderungen, die an Seniorenheime gestellt werden.

Die Zahl der klassischen Pflegeplätze wird nach Auskunft von Sozialreferent Karl Scharinger hingegen um 15 von derzeit 123 auf 106 reduziert. Auch er betonte, dass Ziel des Vorhabens ist, die Einrichtung auf den neuesten Stand zu bringen und für zukünftige Entwicklungen zu wappnen. Dass jetzt schon Anfragen und Reservierungen für die einem Neubaustandard entsprechenden Seniorenwohnungen eingehen, bestätigt laut Heimleiterin Merk das Konzept.

Damit der Betrieb des Alten- und Pflegeheims möglichst unbeeinträchtigt bleibt und niemand ausziehen muss, wird die Baumaßnahme in zwei Abschnitte geglie­dert. Zuerst werden die zurzeit leer stehenden zwei Flügelgebäude saniert. Nach ihrer Fertigstellung ziehen dort die Bewohnerinnen und Bewohner des Haupthauses ein, das im Anschluss – voraussichtlich ab Frühjahr 2010 – grundlegend renoviert wird.

Noch in diesem Jahr wird auf dem Altenheimgebäude eine Photovoltaikanlage installiert, die eine Spitzenleistung von fast 30 Kilowattpeak (kWp) erreicht und einen Jahresgesamtertrag von etwa 28 000 Kilowattstunden (kWh) liefert. OB Jung hofft, dass angesichts der steigenden Energiepreise auch andere Heime dem Beispiel folgen.

Annemareike Merk verspricht sich von den Maßnahmen zur Modernisierung auch weiterhin eine gute Marktposition. Dass in Sachen Pflegequalität seit Jahren eine Spitzenstellung eingenommen wird, zeige ein Qualitätssiegel, mit dem das städtische Altenpflegeheim vor einigen Wochen von einem unabhängigen Prüfinstitut in Filderstadt zum zweiten Mal ausgezeichnet wurde. Und zwar als einzige Einrichtung in Mittelfranken.

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