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14.6.2002 - Bauprojekte

Umwandlung für zivile Nutzung beginnt

Nach fast zehn Jahren Stillstand erwacht das Gelände des früheren Flughafens Atzenhof aus seinem Dornröschenschlaf. Durch die Unterzeichnung eines Vorvertrags zur Nutzung der mit 120 Hektar größten Konversionsfläche Fürths zwischen Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und Heinz Walker von der Oberfinanzdirektion Nürnberg wurde der Weg für die Ansiedlung der ersten Unternehmen geebnet.

 

 

(v. li.) Frank Schmidt, Heinz Walker, Josef Sprehe und OB Dr. Thomas Jung

Foto: Mittelsdorf

Schon im Frühjahr nächsten Jahres will der Vacher Josef Sprehe ein Leistungszentrum für den Reitsport rund um einen großen Flugzeughangar im Süden des Geländes in Betrieb nehmen. Eine millionenschwere Investition, in deren Mittelpunkt eine Reithalle samt modernster Infrastruktur sowie Außenanlagen mit einem Parcours für Springreiter entstehen sollen. Zweites Pionierunternehmen in den ehemaligen Monteith-Barracks sind die tm studios visuelle Medien GmbH, die die ehemalige Flugzeugwerft seit rund acht Jahren als Firmensitz nutzt und die sich besonders auf Fotografien, Videoerstellung und Nutzung neuer Medien im Werbebereich spezialisiert haben.

Im Kern schafft das unterzeichnete Vertragswerk die Voraussetzung, dass Interessenten schon vor dem städtebaulichen Erschließungsverfahren im Stadtrat Grundstücke erwerben können. "Es geht uns vor allem auch darum, ein Signal für neue und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu geben", erklärte OB Jung. Er ist zuversichtlich, dass schon bald Nachahmer dem Vorvild Sprehes und der tm studios folgen werden. Handelt es sich doch bei dem rund 120 Hektar großem Areal um ein Gewerbegebiet, das über zahlreiche attraktive und vielseitig einsetzbare Flächen verfügt. Dafür - so Jung - sorge auch der wertvolle Baum- und Grünflächenbestand, der soweit wie möglich erhalten und in die Nutzung integriert werden soll. Vorstellen könne er sich, dass sich weitere Unternehmen aus dem Freizeitbereich, der Medienbranche oder der Solarbetriebe etablieren. Zum Hafen hin könnten nach seiner Ansicht größere Firmen angesiedelt werden. Im Vordergrund solle dabei stehen, dass es sich um arbeitsplatzintensive und zukunftsfähige Unternehmen handelt.


Allerdings - so betonte das Stadtoberhaupt auch - wolle er der Entscheidungsfindung im Stadtrat nicht vorgreifen. Bereits in der Sitzung im Juli wird sich das Gremium mit dem Thema beschäftigen und erste Entscheidungen hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise treffen. Zu klären ist dabei neben der städtebaulichen Rahmenplanung auch, ob die Stadt das Gelände erwirbt, um es weiter zu vermarkten; oder ob weiterhin der Bund als Verkäufer auftritt.

Für Sprehe und die tm studios haben erste Verhandlungsrunden über den Erwerb der Objekte bereits begonnen. Frank Schmidt, Geschäftsführer des Medienunternehmens und Josef Sprehe auf der einen, Heinz Walker auf der anderen Seite zeigten sich anlässlich der Vertragsunterzeichnung optimistisch, dass man sich schon bald über die Konditionen einig werden würde. Da auch Baureferent Joachim Krauße eine schnelle Behandlung der Bauanträge zusicherte, steht der Einhaltung der ehrgeizigen Zeitpläne auch für das Reitzentrum nichts mehr. Die Stadt erhält gerade auch dadurch einen Anziehungspunkt, der auf ganz Deutschland ausstrahlt.

Denn der bei Siemens tätige Ingenieur plant zusammen mit seiner Familie, die in Norddeutschland ein Gestüt unterhält, eine Reitsportanlage von internationalem Maßstab. Den Mittelpunkt bildet der alte Hangar aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, der zu einer dreigeschössigen Leistungszentrum ausgebaut wird. Neben einem Reitplatz von 50 mal 40 Meter finden dort modernste Trainingseinrichtungen und Stallungen mit großzügigen und hellen Boxen für 30 Pferde Raum. Sogar ein Solarium soll für die edlen Vierbeiner installiert werden. "Die Tiere sollen sich hier richtig wohlfühlen, damit sie auch die gewünschten Leistungen bringen können", erklärte Sprehe, der auch die Durchführung von Turnieren und Veranstaltungen wie Fohlen- und Hengstschauen plant.

Hintergrund für das Vorhaben ist, dass seine Tochter Jörne, die derzeit ihr Abitur am Helene-Lange-Gymnasium absolviert, zu den besten Nachwuchsspringreiterinnen in Deutschland und Europa gehört. Sie ist die jüngste Springreiterin, die je mit dem goldenen Reiterabzeichen ausgezeichnet wurde, und hat bei den Junioren-Europameisterschaften bereits zahlreiche Titel gesammelt. In Fürth soll sie nun beste Trainingsbedingungen erhalten.

Das Gelände auf dem alten Flugplatz ist dafür ideal. Deshalb hat sich Josef Sprehe schon seit Jahren um eine Ansiedlung bemüht. Der Durchbruch gelang im Februar diesen Jahres beim Besuch von Bundesfinanzminister Hans Eichel, der sich bei einem Ortstermin selbst ein Bild von dem gesamten Areal gemacht hat. "Eichel hat die Bedeutung des alten Flughafens für den Fürther Norden und die gesamte Stadt erkannt und den Weg für diesen Vorvertrag geebnet", berichtete das neue Fürther Stadtoberhaupt. "Ich freue mich, dass es nun endlich gelungen ist, nach fast zehn Jahren Bewegung in die Sache zu bringen und die Umwandlung des Areals nun vorangetrieben werden kann."


  

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